Die Essener Polizei will ihr angestammtes Gebäude an der Büscherstraße verlassen. Es sei zu klein, heißt es. Kommunikation und Zusammenarbeit würden leiden, wenn nicht alle Dienststellen in einem Gebäude oder doch wenigstens benachbart untergebracht wären, so das Argument. Auch aus Duisburg hört man Ähnliches. Dass Polizeigebäude nicht mehr modern seien, darüber ließe sich streiten; dass sie zu klein sind, ist nicht neu. Alle Polizeibauten und -unterkünfte haben selten für längere Zeit ausgereicht, wie jeder Blick in die Polizeigeschichte lehrt. Hatten Information und Kommunikation entscheidend  gelitten?

 

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Die Gebäude der Essener Polizei

Polizeipräsidium

Das stattliche, noble Gebäude des Polizeipräsidiums in Essen, im neo-klassizistischen Stil an der Büscher straße, ist für die Essener Polizei in den Jahren des Ersten Weltkrieges – trotz vieler Not an den Fronten und daheim - gebaut und weitgehend fertig gestellt worden. Seit 1906 hatte Essen angesichts hoher Industrialisierung und größerer Streikunruhen eine staatliche und mit Schutzmannschaft verstärkte Polizei. Für sie fehlte ein entsprechendes Gebäude. Es sollte am neu entstehenden Justizzentrum in Rüttenscheid entstehen. Im Austausch gegen das alte in der Innenstadt war vis-a-vis ein dafür geeignetes Grundstück an der Büscherstraße gefunden worden. Am 1.4.1918 war es fertig gestellt und hatte 1,65 Mio. Mark gekostet.

Nicht lange konnte die Essener Polizei sich über ihr neues Gebäude freuen. Bald schon mussten sie es wieder räumen, um bei der Ruhrbesetzung der Ententemächte (Frankreich, Belgien) den Franzosen als Kaserne zu dienen; sie sollen es bei ihrem Abzug chaotisch hinterlassen haben. Doch bereits zu dieser Zeit hatte das Polizeipräsidium nicht alle Polizeieinrichtungen aufnehmen können; die Einsatzeinheiten der Sicherheits-, später Schutzpolizei waren in Baracken im Segeroth mehr schlecht wie recht untergebracht.

Im Rahmen einer nach Abzug der Franzosen notwendigen Renovierung war Gelegenheit, es zu vollenden. Im hohen Giebel fand sich ein noch unbehauener Bossestein. Daraus hätte das wilhelminische Hoheitszeichen gemeißelt werden sollen; doch dazu war es nicht mehr gekommen. Preußen war demokratische Republik geworden. Im Juli 1921 hatte es sich für ein neues Wappen entschieden, das einen nach rechts auffliegenden und nach hinten blickenden Adler mit geschlossenem Schnabel ohne monarchische Züge und Herrschaftsattribute zeigte. Erst jetzt konnte ein Essener Steinmetzbetrieb den Auftrag für das neue Staatshoheitszeichen erhalten. Ihm zur Seite hatte ein junger Steinmetzgeselle gestanden, der nach weiterer künstlerischer Ausbildung in Essen und Berlin später als Bildhauer, Grafiker und Zeichner zu Aufmerksamkeit und Anerkennung kommen sollte: Fritz Cremer (1906-1993). Noch im hohen Alter erinnerte er sich Anfang der 1990er Jahre, wie sie bei Wind und Wetter auf hohem Gerüst gearbeitet, auch gefroren und mit Kohle nachgeholfen hätten, die Konturen plastischer heraus zu arbeiten.

In der zweiten Hälfte der 1920er Jahre war das Präsidium die Schaltstelle, als es galt, die zahlreichen Schritte der beginnenden Polizeireform für Essen umzusetzen, ab 1933 die verbrecherische nationalsozialistische Herrschaft unter SA- und SS-Polizeipräsidenten zu festigen und auszubauen. Hier war 1927 die erste ständige Mordkommission für das westliche Industrierevier (einschließlich Düsseldorf) mit einem besonderen Tatortfahrzeug eingerichtet worden. Hier bemühte man sich, auch für die umfangreichen Essener Einsatzeinheiten (zu Fuß, beritten und motorisiert) neue angemessene und dauerhafte Unterkunft zu schaffen. Im hinteren westlichen Flügel (heute Polizeigewahrsam) war – abgetrennt - die Gestapo untergebracht, bevor sie in ein eigenes Gebäude in die nahe Kortumstraße umzog.

Von hier holte Reichskanzler von Papen im Zusammenhang mit seinem Schlag gegen die geschäftsführende und legale Regierung Preußens („Preußenschlag“) im Juli 1932 - neben Oberbürgermeister Bracht als sein Stellvertreter als Reichskommissar für Preußen und für den Geschäftsbereich Inneres - auch den Polizeipräsidenten Dr. Kurt Melcher nach Berlin und beförderte ihn dort an Stelle des aus dem Amt gefegten Polizeipräsidenten Albert Grzesinski zum Polizeipräsidenten in Berlin. In Essen haben – nach Dr. Melcher - Dr. Wiesmann, doch dann bald abgelöst, und in der weiteren NS-Zeit die SS- bzw. SA/SS Polizeipräsidenten Karl Zech (1933-1937), Fritz Schleßmann (1937–1939), Karl Gutenberger (1939-1941) und Max Henze (1941-1945) ihr Unwesen getrieben. (Biografische Daten der einzelnen Polizeipräsidenten im Anhang)

Zum Abgesang auf die Aufgabe des Polizeipräsidiums an der Büscherstraße schrieb Polizeipräsident Richter im sozialen Netzwerk Facebook am 24.5.2022 den – wohl als Trost gedachten - Satz: „Die Geschichte um das alte, historische Gebäude wird immer ein Teil der bedeutungsvollen Essener Polizeigeschichte bleiben.“

 

Gelände an der Norbertsraße

Ein Grundstück zur Unterbringung der Einsatzeinheiten – die Polizeiverwaltung Essen hatte ein großes Kommando - war - 5,32 ha groß - an der Grenze Rüttenscheids, in der Norbertstraße, nicht zu weit vom Präsidium, gefunden, aus Krupp'schen Besitz bereit gestellt und angekauft worden. 1929 hatte es für diese „größte derartige Anlage“ Preußens einen Wettbewerb gegeben; 80 Entwürfe waren eingereicht worden. 1932 war – trotz Wirtschaftskrise – begonnen worden, 1934 war sie weitgehend fertig gestellt: für 4 Fußbereitschaften, zwei berittene Züge mit 89 Pferden, Stallungen, Krankenanstalt für 40 Betten, Schmiede, Radfahrerzug, Kraftfahrbereitschaft mit 39 Fahrzeugen nebst Kfz- und weiteren Werkstätten, Geschäfts-, Versammlungs-, Lehr- und Wohlfahrträume, 78 Familienwohnungen, 6 Dienstwohnungen, Räume für Fernsprechvermittlung, Funkverkehr, Polizeimeldeanlagen, Wirtschaftsgebäude mit Küchen, Speise-, Wohlfahrt- und Nebenräumen, Turnhalle, Reithalle, Turn- und Sportplatz, Munitionsschuppen, Schießstand. Dort – die vorangegangenen Bereitschaften waren 1936 im Zuge der Aufrüstung in die Wehrmacht überführt worden – war zu Beginn des neuen Krieges auch das Polizei-Reserve-Bataillon 67 mit Stammpersonal aus Essen, Wuppertal und Düsseldorf und Reservisten aus Essen aufgestellt worden, zu dem bislang 675 Angehörige ermittelt werden konnten; es war im auswärtigen Einsatz in den Niederlanden und im östlichen Generalgouvernement mit der Vollstreckung verbrecherischer nationalsozialistischer Besatzungs- und Vernichtungspolitik eingesetzt.

Für Essen sind zwei weitere Reserve-Polizei-Bataillone dokumentiert: so das Polizei-Bataillon 62: 1939 aufgestellt in Essen, mit Beginn des Krieges eingesetzt in Polen, Nov. 1940 in Krakau, dann Sept. 1941 zur Organisation Todt für Sicherungs- und Überwachungstätigkeit bei Bauarbeiten, Baustellen und Materiallager, im Juli 1942 als III. Btl./Pol.Rgt. 4, im Dez. 1942 im Pol.Rgt. Todt, I. Btl., I. Komp. am Atlantikwall (Brest/Bretagne) eingesetzt, im März 1943 war das Rgt. in Arnheim zusammengezogen und zu Sicherungs-aufgaben gegen Streiks eingesetzt, im Aug. 1943 wiederum nach Frankreich verlegt und dort im Süden im ehem. italienisch besetzten Gebiet eingesetzt, Pol.Btl. 64 war 2. Komp., Pol.Btl. 62 war 5. Komp. mit Standort Nizza, Febr. 1944 war es nach Oberkrain verlastet worden, sowie das Polizei-Bataillon 64: 1939 in Köln aufgestellt, dann in Polen u. Warthegau eingesetzt, im April 1941 zum BdO Münster und in Essen stationiert, ab Sommer 1941 in Serbien, 1942 in Belgrad, Juli 1942 I. Komp. im Pol.Rgt. 5, Einsatz in Serbien, nach Räumung Serbiens zuletzt in der Kampfgruppe Lindenblatt bei der Div. Böttcher. Diese Polizeibataillone – gleich ob in Essen aufgestellt oder mit Essener Beamten aufgefüllt - waren zumindest zeitweilig dem Standort Essen haushaltsmäßig, für Nachersatz, Betreuung und Versorgung zugeordnet worden. Solches geschah weitgehend auf dem Gelände in der Norbertstraße. Ob über diese Einheiten noch Detaillierteres als bei W. Curilla und St. Klemp dargestellt erforscht werden kann, bleibt aufgrund der Quellenlage offen; doch das bislang Dargestellte ist schrecklich genug. Auch wenn die begrenzte Wiederauflage des Buches von Heiner Lichtenstein verdienstvoll ist, so bleibt seine – nur wenige Fälle aus einer von C. F. Rüter u. Dick W. de Mildt herausgegebenen 63-bändigen Sammlung „Justiz und NS-Verbrechen“ - enthaltene Darstellung auch mit dem weiterführenden guten Nachwort von Timm C. Richter vielleicht ein guter Einstieg für die Aus- und Fortbildung, wird aber allein – und das zeigt das ergänzende Nachwort von Timm C. Richter überdeutlich - für eine Polizeigeschichte in der NS-Zeit insgesamt wie für einzelne Polizeistandorte nicht viel weiter helfen. Und wie soll es wirken und werden zu einem „im täglichen Handeln gelebten Wertegerüst“ (so Polizeipräsident Richter im Vorwort), wenn anschauliche authentische Tatorte dabei - erinnernd, erklärend, greifbar machend und mahnend – fehlen. Doch dieses für die NS- und Nachkriegsgeschichte der Polizei in Essen, doch auch für die Polizei in unserem Lande generell bedeutsame authentische Baudenkmal in der Norbertstraße ist nun bereits polizeilich entsorgt.

Jetzt ist auch das Polizeipräsidium an der Büscherstraße entbehrlich, im Austausch gegen ein modernes größeres Gebäude und für eine bessere Kommunikation unter- und miteinander, wie man liest. Es war oft Gelegenheit, es aufzugeben; es war im Kriege schwer beschädigt worden. Doch es hätte bedeutet, einen Teil der Essener Polizeigeschichte, einen Teil von Identität aufzugeben, und so steht es bis heute. Erst ab den 1990er Jahren – als nach vielen vergeblichen Planungen (Haushaltsmittel waren nicht bereit gestellt worden) bei Stürmen die ersten Ziegel vom Dach fielen, auch für die Leitstelle keine Ersatzteile mehr zur Verfügung standen - war es bis in das neue Jahrtausend hinein unter weiterlaufendem, teils auf die Norbertstraße ausgelagertem Betrieb endlich - unter Beteiligung des Denkmalschutzes - wieder hergestellt, saniert und modernisiert worden – mit vielerlei Beschwernissen und Entbehrungen für Leitung und Beamtinnen und Beamte. Es klappte, auch die Einsätze, selbst der EU-Gipfel 1994.

Folgt als nächstes das Gebäude des ehemaligen Polizeiamtes Mülheim in der Von-Bock-Straße?

 

Gebäude des ehemaligen Polizeiamtes Mülheim

1934 war entschieden worden, für das staatliche Polizeiamt in Mülheim – damals zum Polizeipräsidium Oberhausen gehörig – einen Neubau zu errichten, da die bisherige Unterbringung unzureichend war. 1936/ 37 war es dann errichtet worden. Am 4.3.1937 war Richtfest gefeiert worden, Anfang 1938 die ersten, dann bald die weiteren Dienststellen eingezogen. Mit eingezogen war auch die SA-Brigade 73, denn der amtierende Oberhausener Polizeipräsident Wysocki war ihr Brigadeführer. Im Treppenhaus prangt noch heute ein zeitgenössisches Glasfenster: ein Arbeiter und ein Polizist, Hand in Hand in heroischer Pose – nur die überdeutlichen NS-Elemente waren nach dem Krieg entfernt worden. Den Zweiten Weltkrieg hatte das Gebäude gut überstanden, nur der Dachstuhl war bei dem großen Luftangriff am 23.6.1943 auf 100 Quadratmetern in Brand geraten, der jedoch nach zwei Stunden gelöscht werden konnte.

Angesichts solcher radikaler Entsorgung angestammter Polizeigebäude drängt sich die Frage auf: Entsorgt die Essener Polizeibehörde, in dem sie diese authentischen und geschichtsträchtigen Stätten aufgibt, statt auf ihre Sanierung und Modernisierung zu pochen, ihre Geschichte?

Und - alarmiert - drängt die weitere Frage: Folgt als nächstes bei der Polizeibehörde Oberhausen ebenfalls das alte Polizeipräsidium? In einer Presserklärung vom 3.2.2022 hat das Polizeipräsidium Oberhausen erklärt, dass sie ein neues Polizeipräsidium plane und das Polizeipräsidium am Friedensplatz in der Stadtmitte aufgeben wolle, da Kernsanierung und Erweiterung des denkmalgeschützten Gebäudes sich als schwierig herausgestellt habe.

 

Die Gebäude der Oberhausener Polizei

Polizeipräsidium

Im Rahmen der durch den Ersten Weltkrieg unterbrochenen und danach wiederaufgenommenen Verstaatlichung kommunaler Polizeibehörden in der rheinisch-westfälischen Industrieregion war in Oberhausen 1922 eine staatliche Polizeiverwaltung eingerichtet worden, bevor die ab 11.1.1923 beginnende Ruhrbesetzung diesen Prozess anderen Orts wieder stoppte. Als regionale Untergliederung waren dem Polizeipräsidium Oberhausen die Polizeiämter Sterkrade und Mülheim an der Ruhr zugeordnet worden. Das Regulativ vom 15.8.1922 hatte die Zuständigkeiten der neuen staatlichen Polizeiverwaltungen festgelegt. Nach der großen Gebietsreform im rheinisch-westfälischen Industriegebiet, in der Sterkrade Oberhausen eingegliedert wurde, war das Polizeiamt Sterkrade zum 1.1.1930 aufgehoben und dem Polizeipräsidium direkt eingegliedert worden.

Das Polizeipräsidium in Oberhausen am Friedensplatz, einem in den 1920er Jahren neugestalteten Platz auf altem ehemaligen Industriegelände und dann - zusätzlich zu dem bereits seit 1907 bestehenden Amtsgericht - an seinen beiden Längsseiten zwischen 1924 und 1927 von nach Entwürfen des Beigeordneten Eduard Jüngerich und des Stadtbaumeisters Ludwig Freitag gestalteten neuen öffentlichen Gebäuden im Stil des „Backsteinexpressionismus“ flankiert, ist 1926-27 gebaut worden. Zu dem bedeutsamen städtebaulichen Ensemble gehörten neben dem zuletzt errichteten Polizeipräsidium eine Filiale der Reichsbank und das städtische Finanz- und Katasteramt. Seine zum Friedensplatz hin gelegene langgestreckte Fassade wird durch zwei flache, sich über die beiden unteren Geschosse erstreckenden Eingangsbauten und einen weit vorgezogenen, satteldachgedeckten Risaliten am Ende des Gebäudes gegliedert. Der fünffach rundbogig geöffneten Laubengang im Erdgeschoss des Risaliten lockert die Gebäudemasse etwas auf, wird in den Blendarkaden der langgestreckten Platzfassade weitergeführt und kehrt am linken Gebäudeende wieder. Beide Eingänge weisen reich gestaltete Gewände und Stürze auf. Ein gliedernd eingesetztes Flächenmosaik aus Backstein, erhöhte Lagerfugen und Betonstreifen gestalten die Mauerflächen mit ihren gleichmäßig gereihten Fensterachsen. Dahinter umschließen gleichhohe Seitenflügel mit einem flankierenden fünfgeschossigen Eckturm einen Hof mit einem Garagentrakt.

Auch die staatliche Polizeiverwaltung Oberhausen (verantwortlich auch für Sterkrade und Mülheim a.d.R.) besaß (1927) ein großes Kommando, das auf die Standorte Oberhausen, Sterkrade und Mühlheim verteilt untergebracht war.

 

Das Gebäude des ehem. Polizeiamts Sterkrade

am Wilhelmsplatz 2 war 1925-27 von der staatlichen Bauverwaltung unter der Projektleitung von Regierungsbaumeister Frenzel gebaut worden. Es enthielt neben der Polizeiverwaltung des Polizeiamtes auch Dienstwohnungen und Polizeigefängnis. Heute ist dort eine Polizeiwache untergebracht. Die breite, zum Platz gewandte Hauptfassade des mächtigen viergeschossigen Backsteinbaus mit seitlichen Stufengiebeln ist durch fünfzehn gleichmäßig gereihte Fensterachsen und einen mittig vorstehenden über zwei Geschosse geführten „Portikus“ in Form eines Altans gegliedert. Die Fenster des ersten Untergeschosses sind mit Ziergittern versehen, die des dritten Obergeschosses mit Zwischenfeldern von ornamental angeordneten Ziegellagen sitzen auf einem Sohlbankgesims auf. Den Zugang zum Gebäude bietet der zentrale Altan-Portikus, betont von seitlich überhöhten Lisenen mit übereckgestellten Backsteinstreifen und einer Öffnung mit kleinen eingestellten Pfeilern in der Stirnseite. Seitliche Treppenläufe führen ins erste Obergeschoss zum Haupteingang. Über der Traufe setzen fünf große Zwerchhäuser mit Stufengiebeln an. Das Satteldach ist zwischen den Zwerchhäusern mit Schleppgauben ausgebaut. Im Untergeschoss der linken Giebelseite befindet sich ein Nebeneingang, dessen Werksteingewände mit leicht expressionistischen Dekorformen ausgestattet sind; darüber sitzen zwei schmale senkrechte Treppenhausfenster in dreieckförmiger Sprosseneinteilung.

Der erste Polizeipräsident in Oberhausen, Wilhem Weyer (1922-1933, Zentrum), war am 15.2.1933 in den einstweiligen Ruhestand versetzt, am 24.8.1933 nach § 2 des BerufsbeamtenG entlassen worden. Ihm folgte Friedrich Karl Niederhoff (1933-1937) bis er Anfang 1937 „ausgebootet“ und durch Lucian Damianus Wysocki (1937-1939) ersetzt wurde und dann 1939 als Polizeipräsident nach Duisburg wechselte. Sein Nachfolger in Oberhausen wurde 1939 Wilhelm „Willi“ Veller (1939-1941), blieb es auch formell, als er am 3.9.-1940 als Feldwebel d. R. und Zugführer an die Ostfront geschickt wurde, wo er am 22. Juni 1941 in Bredauen in Litauen fiel. (Biografische Daten der einzelnen Polizeipräsidenten im Anhang).

Seit Beginn des Krieges waren auch aus und von Oberhausen Polizisten in den auswärtigen Einsatz entsandt worden. In dem Geschichtsprojekt der Polizei Oberhausen „Von Mauern und Menschen“ war 2009 daran erinnert worden. Anfang 1940 wurde ein Pol.Ausbildungs-Btl. Oberhausen in dem ehem. Verwaltungsgebäude der Zeche „Roland“ aufgestellt. Die Zeche „Roland“ war 1928 stillgelegt worden. Später hatte das Kommando der Schutzpolizei Oberhausen das ehemalige Verwaltungsgebäude der Zeche von der Harpener Bergbau AG übernommen und als Polizeischule eingerichtet. Das Pol.Ausbildungs-Btl. Oberhausen war dann zur Bildung des Pol.Btl. 317, doch auch des Pol.Btl. 319 herangezogen worden. Das Pol.Btl. 317 war Jan. 1941 gebildet worden, dessen 1. Komp. in Oberhausen, während Stab und 2. u. 3. Komp. in Remscheid stationiert waren; Heimatstandort wurde aber Pol.Verw. Wuppertal. Es war am 9.2.1941 in Remscheid zum auswärtigen Einsatz verabschiedet worden, zunächst in der Tschechoslowakei, später in Polen und in Weißrussland (Brest u. Minsk, Smolensk). Zum Pol.Btl. 319, erst Mönchengladbach, dann Köln, waren mindestens 23 Angehörige vom Ausbildungs-Btl. Oberhausen abgegeben worden. Das Pol.Btl. 319 war später im Baltikum und Nord-Russland eingesetzt. Auch das Pol.Btl. 64 war teilweise vorübergehend in Oberhausen stationiert. Oberhausen hatte auch 10 Reiter mit gleicher Anzahl Pferden und Ausrüstung  – neben einer gleichen Anzahl von Reitern und Pferden aus den Pol.Verwaltungen Köln, Düsseldorf, Mönchengladbach, Krefeld, Wuppertal, Essen, Recklinghausen, Dortmund, Duisburg u. Bochum - für die im Juli/Aug. 1941 mit drei Schwadronen aufgestellte Pol.Reiterabt. II gestellt. Die Pol.Reiterabteilung war in der Süd-Ukraine eingesetzt (Pinsk, Josefine, Ghetto Stolin, Ghetto Janow).

Auch in Duisburg gibt es Überlegungen, das angestammte Polizeipräsidium – da zu eng – aufzugeben.

 

Die Gebäude der Duisburger Polizei

Polizeipräsidium

Das Gebäude des Duisburger Polizeipräsidiums ist in den Jahren 1929-1931 aufgeführt worden. Es war die Zeit vieler Reformen für die preußische Polizei, auch der Neuordnung der Polizei im rheinischen-westfälischen Industrierevier, nachdem die Ententemächte aus dem Ruhrgebiet abgezogen waren, die jeder Veränderung im Wege gestanden hatten. Erst zum 1.3.1927 war in Duisburg und in Hamborn eine staatliche Polizeibehörde eingerichtet worden mit Hamborn als dem Polizeipräsidium Duisburg zu- und nachgeordnetes Polizeiamt, bevor Hamborn mit dem „Gesetz über die kommunale Neugliederung des rheinisch-westfälischen Industriegebiets“ vom 29.7.1929 (§ 22), in Kraft seit dem 8.8.1929, mit Duisburg dann zur Stadtgemeinde Duisburg-Hamborn zusammen geschlossen worden war. Es folgten viele Neubauten für die im Industrierevier neu organisierte, nun staatliche Polizei. Die meisten im damals aktuellen, robusten Backstein, der sich bis heute als nachhaltiger als vieles andere erwiesen hat. Verantwortlich für Entwurf und Ausführung des Duisburger Polizeipräsidiums war Regierungsbaurat Ludwig Frenzel, Duisburg. Er hatte sich ebenfalls an den Wettbewerben zur Errichtung der Polizeibauten an der Essener Norbertstraße wie auch zum Düsseldorfer Polizeipräsidium beteiligt. Sein Entwurf für das Düsseldorfer Polizeipräsidium mit seinem – wohl aus den Duisburger Erfahrungen - „sorgfältig bearbeiteten“ Grundriss hatte den beträchtlichen Größenunterschied beider Baukörper (Polizeipräsidium und Landesfinanzamt) aufgezeigt, die Frage symmetrischer oder unsymmetrischer Gestaltung des geplanten Bau-Ensembles erneut aufgeworfen, und letztlich zum Tausch beider Baugrundstücke und zur Umplanung geführt.

Die Standortwahl war für das Curtius’sche Grundstück an der Düsseldorfer Straße gefallen, das vom Fiskus 1928 erworben worden war. Im Winter 1928/29 war an der Ausarbeitung der Baupläne gearbeitet worden; der erste Spatenstich am 8.5.1929 erfolgt. Die Erdarbeiten waren fast vollendet und die Maurer- und Eisenbetonarbeiten bereits in vollem Gange, als am 3.7.1929 in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste die feierliche Grundsteinlegung stattfand. 2,8 Millionen Mark waren für den Neubau veranschlagt. Ein halbes Jahr später, am 8.12.1929, konnte das Richtfest gefeiert werden. Am 1.10.1930 war der Wohnflügel und Räume für das 2. Polizeirevier bezogen worden; am 1.1.1931 waren die Verwaltungspolizei und das Kommando der Schutzpolizei in den Südflügel gefolgt. Am 1.7.1931, zwei Jahre nach der Grundsteinlegung, waren alle für das Präsidium geplanten Dienststellen eingezogen. Als es im 2. Weltkrieg im Oktober 1944 zu heftigen Bombenangriffen auf Duisburg gekommen war, hatte auch das Polizeipräsidium schwere Schäden erlitten. Der zur Düsseldorfer Straße gelegene Teil war zur Hälfte bis ins Parterre eingestürzt, der Turm auf der linken Seite sowie das äußerst rechte Viertel des Gebäudeflügels jedoch erhalten geblieben. Das Gebäude war nach dem Krieg in der alten Form wieder aufgebaut worden.

Nach dem ersten staatlichen Polizeipräsidenten Heinrich Meyer (1926-1933) hatten fünf SA-Führer als Polizeipräsidenten einander abgelöst: Heinrich Refardt (1933), Heinrich Knickmann (1933-36), Karl Gutenberger (1937-39), Lucian Wysocki (1939-44), Wilhelm Foerster (1944), Franz Bauer (1944-45). (Biografische Daten der einzelnen Polizeipräsidenten im Anhang). Da „die grundsätzliche Frage des Erfordernisses einer Berufsausbildung für Polizeipräsidenten z.Zt. nicht zur Erörterung“ anstand – so ein Vermerk bei einer routinemäßigen Vorlage an den preuß. Finanzminister 1934, auch wohl künftig nicht – möchte man ergänzen, blieb allein das „Erfordernis“ längeren politischen Engagements in der Partei („alter Kämpfer“) oder einer ihrer Kampforganisationen SA oder SS.

 

Hundertschaftsgebäude in Duisburg-Neudorf

Sogleich, nachdem die Franzosen aus dem von ihnen besetzten Ruhrgebiet abgezogen waren, hatte man in Duisburg-Neudorf noch 1925 mit der Errichtung einer Polizeiunterkunft für die geschlossenen Einheiten der staatlichen Polizei mit Unterkünften, Dienstwohnungen, Garagen, Werkstätten und Sportplatz begonnen. Denn Duisburg hatte ein großes Kommando (1927) und die Mannschaften und das technische Gerät mussten angemessen untergebracht werden. Die Gebäude sind um einen rechteckigen Hof gruppiert und in Backstein errichtet: der Hauptflügel zur Straße hin mit einem im Dach hochgeführten und mit halbrunden Fenster ausgestatteten Mittelteil, dessen vier Achsen durch Spornpfeiler voneinander getrennt sind. Zwischen dem ersten und zweiten Obergeschoss ist das Gebäude mit einem Dekorstreifen aus vertikal gestelltem Backstein im Sägeverband verziert. Im Hof befinden sich zwei drei Achsen breite und mit Spornpfeiler voneinander getrennte Eingangsbereiche, die mit einem dreiachsigen Dachaufbau mit rundbogigen Fenstern bekrönt sind. Im Süden begrenzen drei dreistöckige ehemaligen Wohnhäuser – etwas schlichter als das Hauptgebäude ausgeführt -  die Anlage im Süden, der Bau der Fahrbereitschaft im Norden.

 

Das einstige Polizeiamt Hamborn

Als weiteres Dienstgebäude der Polizei war für das einstige Polizeiamt Hamborn in den Jahren1927/28 dort als Eckbebaung mit L-förmigem Grundriss an der Kamp- und August-Thyssen-Straße entstanden. Der auf einem Sockelgeschoss ruhende, nach oben mit einem stufenförmigen Traufgesims und Satteldächern mit Stufengiebeln abschließende viergeschossigen Hauptbau ist auf der Ecke parallel zur Kampstraße mit seiner dreiachsigen auf Arkaden ruhenden Giebelfront dem anschließenden dreigeschossigen Seitentrakt um eine Achse vorgesetzt. Pilasterartige durchbrochene Ziegelbänder betonen die Gebäudeecken und die auf Arkaden ruhende Eingangsfront an der Kampstraße. Die Endachse des Seitenflügels mit Treppenhaus-Fensterstreifen springt leicht aus der Front hervor und ist mit Übergang zum Treppengiebel um ein Geschoss erhöht. Das Polizeidienstgebäude bildet mit den benachbarten Bauten in der Architektur und Materialgestaltung ein wichtiges stadtprägendes Ensemble aus den späten 1920er Jahren und der damaligen preußischen Staatsbaukunst. Nachdem in der großen kommunalen Neugliederung des rheinisch-westfälischen Industriegebiets Hamborn nach Duisburg eingemeindet worden war, war auch das Polizeiamt Hamborn in die staatliche Polizeiverwaltung aufgelöst und vollständig integriert, doch das Gebäude weiterhin für polizeiliche Zwecke genutzt worden.

Zu Anfang des Krieges waren in vielen Polizeistandorten aus den nach 1935/36 wieder neu rekrutierten Einsatzeinheiten mit weiteren Rekrutierungen von von der Wehrmacht der Polizei überlassenen Jahrgängen Polizei-Bataillone aufgestellt worden: „Anwärter-Bataillone“ für die jüngeren Jahrgänge, „Wachtmeister-Ba-taillone“ für die älteren Jahrgänge. Im Frühjahr 1940 war auch in Duisburg in den Unterkünften in Neudorf und Hamborn ein solches Ausbildungs-Bataillon aufgestellt worden: in Neudorf die 1. Kompanie, die 2., 3 und 4. Kompanie in Hamborn. Die Stammmannschaft hatten aktive Polizeibeamte aus Duisburg wie aus Düsseldorf gebildet; die übrige Mannschaft kam aus Zivilberufen und hatten sich – im Rahmen der der Polizei überlassenen Rekrutierungen - freiwillig zum Polizeidienst gemeldet. Noch 1940 hatte das Ausbildungsbataillon, da ein „Wachtmeister-Bataillon aus älteren Jahrgängen, die Bezeichnung Polizeibataillon 308 erhalten. Mitte Oktober 1940 war es nach Warschau verlegt worden, dort im ehem. Universitätsgebäude untergebracht und bildete zusammen mit den Polizeibataillonen 301 (Bochum) und 304 (Chemnitz) das Polizeiregiment Warschau; ihr Kommandeur war zugleich KdO Warschau. Frühjahr 1941 war die 4. Kompanie des Pol.Btl. 308 aufgelöst und die Mannen auf die 1. bis 3. Kompanie verteilt worden. In Warschau war das Bataillon weiter polizeilich und militärisch ausgebildet worden. Seine Aufgaben waren der Schutz kriegswichtiger und militärischer Objekte, die Bewachung der äußeren Absperrung des Ghettos, Kontrolle der Personen, die rein und raus wollten, und Unterbindung des Schwarzhandels mit Ghettoinsassen. Darüber hinaus waren sie auch zu Exekutionen, zur Begleitung von Deportationen von Juden und Polen nach Auschwitz, Buchenwald und Ravensbrück sowie zu Aus- und Umsiedlungsaktionen polnischer und jüdischer Menschen und Vergeltungsmaßnahmen an polnischen und jüdischen Menschen beordert worden. Im Rahmen der verzweifelten Abwehr der überraschenden Offensive sowjetischer Truppen im Mittelabschnitt im Dezember 1941 war das Pol.Btl. 308 – mit oder ohne Winterkleidung – am 31.12.1941 nach Osten beordert und wenige Tage danach nach Smolensk in Marsch gesetzt worden. Bereits auf dem Marsch dorthin hatte es bei eisigem Winterwetter erhebliche Fahrzeugausfälle (v. 48 i. Warschau nur 6 in Smolensk angekommen) gehabt, so dass der Kommandeur am Zielort nur mit einem Teil des Bataillons, 210 Mann, ankam, die am 9.1.1942 in den Raum Juchnow-Medyn geflogen und im Verband mit Wehrmachtseinheiten an der Front eingesetzt worden waren. Dort hatte es durch Feindeinwirkung, auch durch Erfrierungen soviel Ausfälle an Toten, Verwundeten, Erkrankten gegeben, dass es praktisch aufgerieben war. Der verspätet in Smolensk eingetroffene Teil war zunächst dort verblieben, dann über Orscha im Februar 1942 nach Mogilew in Weißrussland verlegt, wo sich eine Sammelstelle für Reste und Versprengte von Polizeieinheiten befunden hatte. Aus den von der Front zurückflutenden Überlebenden verschiedener Polizeibataillone, auch der Pol.Btl. 307 und 308, wurden neue Kompanien gebildet, die man zu Sicherungs- und Objektschutz, doch auch zur verlustreichen Partisanenbekämpfung einsetzte. Ende März/Anfang April 1942 war das Pol.Btl. 308 aufgelöst und die verbleibenden Kräfte zu den Pol.Btl. 307 und 32 versetzt worden. Auch für das Pol.Btl. 307 wird verschiedentlich Duisburg als Standort genannt. In Wolfgang Curilla: Die deutsche Ordnungspolizei und der Holocaust im Baltikum und in Weißrußland 1941-1944 und in Stefan Klemp: „Nicht ermittelt“ ist für das Btl. 307 zunächst als Aufstellungs- und Heimatstandort Lübeck genannt. Das erscheint wie ein Widerspruch; doch im Verlauf des Krieges waren die Polizei-Bataillone (Stäbe wie Kompanien) fortwährend umgruppiert und anderen Standorten zugewiesen, so dass die zu einem bestimmten Zeitpunkt genannten anderen Heimatstandorte auch ihre Richtigkeit haben: so sei erst am 26.9.1942 Duisburg Heimatstandort für das Pol.Btl. 307 geworden. Es war und blieb im Osten eingesetzt – wie die anderen Polizeieinheiten im auswärtigen Einsatz – und dort mit der Vollstreckung verbrecherischer nationalsozialistischer Besatzungs- und Vernichtungspolitik betraut.

 

Polizeigebäude - authentische historische Orte

Alte Polizeigebäude bergen in Geschichten Geschichte; sie sind über ihre Authentizität hinaus aufgrund unserer besonderen Geschichte zu historischen Orten geworden, Bau-Denkmale längst, auch Baudenkmale nachhaltiger preußischer Polizeibau-Architektur, doch Denkmale (!) auch in umfassenderer Bedeutung, einzig, authentisch, nicht austauschbar. Sie geben der Geschichte der Polizei in den einzelnen Standorten eine andauernde Präsenz, vermitteln Individualität und Identität. Hier haben Menschen geplant, gebaut, gelebt, gearbeitet, gehandelt, ermittelt, Erlasse, Verfügungen, Anordnungen, Befehle höheren Orts empfangen, umgesetzt, weiter gegeben wie auch selbst verfügt, angeordnet, befohlen. Hier wurden Polizisten nicht nur auf die Straßen der Stadt oder anderer Städte und Orte geschickt, sondern von einem verbrecherischen Regime in den eroberten Norden, Westen, Süden und Osten Europas verabschiedet, andere Menschen und Völker mit aller Macht und Gewalt zu beherrschen, zu unterjochen und zu vernichten, wie es sein verqueres rassistisches Weltbild vorgab. Von hier sind Polizisten aufgebrochen, um auch dort nach nationalsozialistischer Doktrin „für Ruhe und Ordnung zu sorgen“, für Todesruhe, und um dieser „Ruhe und Ordnung“ willen die verbrecherischen Vernichtungs-Befehle dieses kriminellen NS-Regimes „gewissenhaft“ auszuführen, wie sie es mit ihrem Diensteid gelobt hatten: „Ich schwöre: Ich werde dem Führer des Deutschen Reiches und Volkes Adolf Hitler treu und gehorsam sein, die Gesetze beachten und meine Amtspflichten gewissenhaft erfüllen, so wahr mir Gott helfe.“ Sie hinterließen, vor allem im Osten Europas, ein Totenfeld. Ob sie je „gewissenhaft“ reflektierten, was sie taten? Das ist, was Hannah Arendt im Erleben des Eichmann-Prozesses in Jerusalem bestürzte und erschütterte, wie „banal“ Böses, selbst extrem Böses und wie schmal der Pfad zwischen Normalität und Bösem, wie kurz der Weg dahin und wie brüchig die Mauer, die beides trennt, sein konnte und könne. Nicht nur Menschen können erzählen, weiter geben, vermitteln, was geschah, auch Gebäude und Liegenschaften, wenn man in ihnen sucht, erkundet, nachhorcht und so erfährt und darum weiß.

Das mochte der Tag des offenen Denkmals in diesem Jahr unter dem Motto  „KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz” zeigen. Denn Denkmale sind Zeugen vergangener Geschichten, ihrer Erbauer, Bewohner oder dort Arbeitender. Ihre Bausubstanz birgt viele Beweismittel: Historische Narben, Ergänzungen und Weiterentwicklungen. Sie erzählen über ein Bauwerk, seine Idee und Ausführung, auch über seine Bewohner oder dort Arbeitende - wenn Mann oder Frau zu lesen, nachzulesen und nachzuhören weiß. Bei Unwissen, Unbekümmertheit könnten sie selbst zum Opfer werden - unwiederbringlich. Der Tag des offenen Denkmals dieses Jahres, 2022, mochte der Frage nach gehen, welche Erkenntnisse und Beweise sich durch die Erforschung und Begutachtung der originalen Denkmalsubstanz und darüber hinaus für seine Geschichte gewinnen ließen. Welche Spuren habe menschliches Handeln über die Jahrhunderte hinweg und viele Zeitschichten hindurch hinterlassen? Welche „Taten“ wurden im und am Bau verübt? Und welche Schlüsse ziehe die Denkmalpflege, doch auch unsere Gesellschaft daraus? Unter dem Motto „KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz“ wollte der Tag des offenen Denkmals 2022 dazu einladen, sich auf Spurensuche zu begeben und Geschichte und Geschichten am Denkmal zu ermitteln. Hat das Land sich engagiert? Hatten die Polizei in Essen, Oberhausen, Duisburg mitgemacht? Werden sie ihren Denkmalen und historischen Bauwerken überhaupt eine Stimme geben, Mitmenschen mit Engagement und Leidenschaft begeistern für die reiche geschichtsträchtige Kulturlandschaft, doch auch für ihre Polizei mit allen Licht- und furchtbaren Schattenseiten, in denen es – immer noch - viel zu entdecken gibt? Wird man die Verantwortung, einschließlich aller geschichtlichen Verantwortung des Landes Nordrhein-Westfalen über das im Entstehen befindliche, vielleicht großartige Landesmuseum hinaus auch für seine landeseigenen Denkmäler erkennen können? Oder wird seine einzige Alternative Flucht aus ihnen, Aufgabe und Verkauf, um jeden Preis sein?

Es gibt gelungene Beispiele im Land, bei der Polizei, Altes zu bewahren, zu ertüchtigen und – dauerhaft - weiter zu nutzen. Das könnte auch in Essen für das Polizeipräsidium an der Büscherstraße und das Gelände an der Norbertstraße, ferner für das Gebäude des einstigen Polizeiamtes in Mühlheim und für das Polizeipräsidium Duisburg und das Hundertschaftsgebäude in Duisburg-Neudorf ebenso wie für das Präsidium in Oberhausen geschehen – wenn man denn wollte bzw. gewollt hätte. Wenn Polizeipräsident Richter, Essen, in einem jüngsten Statement zum Abgesang auf die Aufgabe des Polizeipräsidiums an der Büscherstraße im sozialen Netzwerk Facebook (am 24.5.2022) schrieb: „Die Geschichte um das alte, historische Gebäude wird immer ein Teil der bedeutungsvollen Essener Polizeigeschichte bleiben.“, dann stellt sich zugleich die Frage, wie das zukünftig geschehen soll, wenn ihr authentisches historisches Polizeipräsidium aufgegeben ist. Auch die alten Polizeigebäude sind Gegenstand der Geschichte und künden von ihr über die Baukultur und Architekturgeschichte hinaus vor allem von der Polizeigeschichte der Behörde, des Landes Preußen, des Reiches, jetzt des Landes Nordrhein-Westfalen. 2009 hatte die Essener Polizeibehörde ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert; eine Chronik war erstellt worden – wer hat sie gelesen, wem ist sie bewusst? Auch für Duisburg gibt es die eine oder andere historische Abhandlung, doch das ist länger her, und auch Oberhausen hatte vor einigen Jahren Gleiches versucht. Geschichte hat Sonnen-, doch ebenso beschämende dunkle Seiten. Das historische Erbe – zumal das deutsche und insbesondere das der Polizei - ist nicht immer erfreulich. Noch heute werden junge Polizistinnen und Polizisten bei Einsätzen von anderen mit „Nazis“ beschimpft. Ihm kann man nicht entrinnen – selbst wenn man die alten Gebäude aufgibt. Man löst keine Probleme, indem man vor ihnen davon läuft, wie beschämend sie auch sein mögen - und wäre das Davonlaufen nicht ebenso beschämend? Auch der dunklen Geschichte gilt es, sich zu erinnern, will man die Abläufe verstehen, wie so etwas möglich werden konnte, und ihnen entgegenwirken, dass sich solches – so oder ähnlich - nicht wiederholt. Der authentische geschichtliche Ort kann dabei - erinnernd, erklärend, mahnend – helfen. „Was Du mir sagst, das vergesse ich; Was Du mir zeigst, daran erinnere ich mich“ wusste schon Konfuzius. Da „Erinnerung […] das einzige Paradies [ist], aus welchem wir nicht vertrieben werden können“, macht es Sinn, sie mit den Erinnerungsorten zu verbinden, nicht die Erinnerungsorte aufzugeben. T.S. Eliot warnte „Wer vor seiner Vergangenheit flieht, verliert immer das Rennen.“, deutlicher noch Richard von Weizsäcker: „Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart.“

Polizei, Polizistinnen und Polizisten möchten modern sein – so auch die Werbung für diesen Beruf. Sie möchten gut ausgerüstet auf der Straße, an Einsatzorten und in zweckentsprechenden, angemessenen Räumen arbeiten – das ist verständlich, berechtigt. Doch eine Polizei ist nicht schon modern, weil sie in einem „modernen“ Gebäude arbeitet, sondern wenn sie sich den Anforderungen aus Vergangenheit, von Gegenwart und Zukunft stellt. Landtag und Landesregierung, dann auch der Bau- und Liegenschafts-Betrieb (BLB) NRW müssen dafür sorgen, dass die Polizei und Polizisten und Polizistinnen ihren Anforderungen entsprechend - und dazu gehört auch das Bewusstsein um ihre eigene Institutionsgeschichte - gut arbeiten können, ohne gezwungen zu sein, aus ihren angestammten historischen Gebäuden mangels notwendiger Unterhaltung, Modernisierung, Erweiterungsmöglichkeiten fliehen zu müssen. Daran hat es in der Vergangenheit oft gefehlt. Für die Kommunikation untereinander kann hilfreich sein, alle an einem Ort zu haben, doch bei den modernen informations- und kommunikationstechnischen Vernetzungen – derer die Polizei sich rühmt -  nicht zwingend. Kommunikation hat stets mehr am Mangel eines achtungs- und vertrauensvollen Binnenklimas und an der Bereitschaft zu kommunizieren gelitten als an technischen oder örtlichen Gegebenheiten. Ein Polizeipräsidium, vollgestopft von polizeilicher Infrastruktur, ist kein reiner Bürobau. Auch wenn die Haushaltsmittel für ein anderes Gebäude reichen mögen, reichen sie dann auch für eine kostspielige neue polizeiliche Infrastruktur, die darin, eventuell mit kostspieligen Umbauten, neu zu installieren wäre? Und wie nachhaltig ist und wird das? Und wer verantwortet ihre verlassenen Denkmale? Oder werden sie an andere verscherbelt vor dem Hintergrund des aktuell geänderten, umstrittenen Denkmalschutzgesetzes?

1953, als Nordrhein-Westfalen die Polizei wieder als Einrichtung des Landes übernahm, verstaatlichte, wies der Vorläufige Geschäftsverteilungsplan für die Polizeibehörden vom 3.11.1953 ein Sachgebiet „Geschichte der Polizeibehörde“ aus; mir ist in Erinnerung, dass noch in den 1980er Jahren im Aktenplan ein numerisches Aktenzeichen dafür vorhanden war. Heute sucht man in Geschäftsverteilungs- und Aktenplan der Polizeibehörden danach vergebens. Wer hatte an der Streichung dieses Sachgebiets ein Interesse und welches? Hielt man es für entbehrlich, hindernd für die Funktionalität der Polizei?

Vor einiger Zeit hat der Innenminister des Landes NRW ein interessantes polizeigeschichtliches Projekt angestoßen und bei der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW in Auftrag gegeben. Eine Forschergruppe dort bemüht sich seitdem, für Zwecke der Aus- und Fortbildung und Forschung über eine virtuelle interaktive Landkarte ein Netzwerk von Orten der Polizeigeschichte mit entsprechenden Schaltflächen zur Verlinkung mit Texten, Dokumenten, Fotos etc. zu den einzelnen Orten mit systematisch aufbereiteten bzw. neu zu erstellenden Informationen aufzustellen und zugänglich zu machen. Dazu sollen für unterschiedliche Zielgruppen (Studierende der HSPV, Polizeibeamt*innen allgemein, Schulklassen, sonstige Interessierte) spezifische didaktische Nutzungskonzepte erarbeitet werden, die in erster Linie im Kontext von Exkursion zu den Erinnerungsorten Anwendung finden sollen, gegebenenfalls auch bereits im Rahmen des Online-Zugriffs auf die virtuelle Landkarte (s. Hochsch., f. Polizei u. öffentl. Verwaltung NRWE, Projekt: Netzwerk „Orte der Polizeigeschichte“, unter https://www.hspv.nrw.de/forschung/projekte/projekt/netzwerk-orte-der-polizeigeschichte  (10.2.2022)). Das zeigt und bestätigt, dass authentischen historischen Polizeigebäuden ein eigener didaktischer und pädagogischer Wert zukommt. Darüber hinaus sei auch daran gedacht, - neben dem virtuellen Netzwerk auf der Homepage - ein reales Netzwerk von Personen an den jeweiligen Studienorten der HSPV zu bilden, die sich in besonderer Weise für die ausgewählten Erinnerungsorte in ihrem regionalen Zuständigkeitsbereich verantwortlich fühlen, dafür entsprechend geschult bzw. informiert werden und Ansprechpartner*innen für interessierte Personen aus der HSPV oder aus externen Kontexten für die konkreten Erinnerungsorte sein können. Wann wird es vorgestellt werden? Und wird das interessante und spannende Projekt gelingen und nicht nur Stückwerk bleiben, wenn darin Essen, Duisburg, Oberhausen – damit das westliche Ruhrgebiet - und vielleicht noch andere Orte nur noch Seiten eines Geschichtsatlas werden oder geworden sind, weil es dort keine authentischen polizeihistorischen Anknüpfungspunkte mehr gibt?  Und wird es überhaupt installiert werden? - man hört und sieht bislang nichts davon! Zwei Schreiben von mir an den Innenminister zu diesen Fragen blieben ohne Antwort; nicht einmal eine Eingangsbestätigung gab es.

Herbert Schnoor, früherer Innenminister in Nordrhein-Westfalen, hat in einem Referat über „Politische Aspekte bei der Beurteilung polizeilicher Lagen“ Mitte der 1980er Jahre bei einer Tagung der Polizeipräsidenten und Leiter von Polizeibehörden aus allen Bundesländern an der damaligen Polizeiführungsakademie in Hiltrup eine Bemerkung Fritz Werners, des früheren Präsidenten des Bundesverwaltungsgerichts, aufgegriffen, mit der er 1957 die Gesprächsteilnehmer einer Diskussion schockiert hatte, dass die Polizei die „politischste aller Verwaltungen“ sei. Auch Innenminister Dr. Schnoor neigte zu dieser Ansicht und hatte das eingehend begründet. Nicht immer ist das richtig verstanden und begriffen worden. Ihm ging es um die politische Dimension politischer Vorgaben für die Polizei, auch für polizeiliches Handeln und politische Aspekte bei der Beurteilung polizeilicher Lagen, nicht, dass sie politisch willfährig sei oder zu sein hätte – was damals auch Fritz Werner nicht gemeint hatte. Wer das außer Acht lässt, ignoriert, wer meint, dass er der geschichtlichen Erfahrung der Polizei und ihrer Beamten nicht bedürfe, sie nichts sagte, aus ihr nichts lernen könnte, noch müsste, sondern eher einer einseitig funktionalen Mentalität samt der ihr eigenen formalen Funktionslogik huldigt, läuft Gefahr, die Polizei für einen Weg zu formieren, der – wie einst – auf einen bedenklichen, katastrophalen und – auch für die Polizisten gefährlichen Irrweg führen kann. Die Polizeigeschichte lehrt, wohin einseitige, falsche Überlieferungen und Narrative führen können, wenn sie nicht sorgfältig ge- und überprüft und reflektiert sind. So hatte der ehem. Düsseldorfer Polizeioffizier Paul Salitter, der die 3. Deportation jüdischer Menschen aus dem Rheinland von Düsseldorf nach Riga geführt hatte, später im Osten eingesetzt und 1945 aus dem Polizeidienst entlassen worden war, argumentiert, als er sich vergeblich um die Wiederaufnahme in den Polizeidienst bemühte: „Dieser Bescheid trifft mich ausserordentlich hart, da ich aus Ostpreussen stamme, seit 1919 im Polizeidienst stehe und seit dieser Zeit nur meine Pflicht getan habe. Ich verspreche, auch in der neuen Demokratie meine ganze Persönlichkeit in den Dienst der Sache zu stellen, genau so, wie ich es unter der Regierung Wilhelms II, Ebert, Hindenburg und im dritten Reich getan habe, und bitte, mich wieder in der Schutzpolizei - [...] - verwenden zu wollen. Dass ich in Düsseldorf meine Dienstpflichten gewissenhaft und unparteiisch erfüllt habe, werden sämtliche alten Düsseldorfer Polizeibeamten bestätigen können,“

Kenntnis der eigenen Geschichte, der Geschichte der Polizei, der polizeilichen Tradition helfen Polizistinnen und Polizisten bei der Bestimmung ihres Berufsbildes und ihres Selbstverständnisses. Sie dienen der Selbstvergewisserung, ordnen ihr Handeln in den größeren Zusammenhang der polizeilichen und allgemeinen Geschichte ein, geben Orientierung für ihr polizeiliches Arbeiten, Handeln und Führen. Wenn der erste Amtschef des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, Meyer-Welcker, anlässlich eines Vortrags vor Soldaten einst sagte, dass der Soldat nur in der Geschichte erfahren könne, was sein Beruf dem Wesen nach sei, so kann das auch für Polizisten gelten. In Kenntnis der Geschichte ihrer Institution, im Wissen um ihre Sonnen- wie dunklen Seiten können sie das Bild ihres Berufes und ihr Selbstverständnis selbst finden und gestalten und sind nicht auf Fremddeutungen und Fremdbestimmung durch andere angewiesen oder ihnen schutzlos ausgesetzt.

Gerichtet an die Jüngeren in unserem Land hatte Norbert Elias 1985 anlässlich des 40. Jahrestages zum Ende des Krieges geschrieben: „Der Fluch dieser jüngsten Vergangenheit lässt sich nicht allein durch Hinweise auf die Unschuld oder die Mitschuld einzelner Menschen bewältigen. Es handelt sich um ein Problem des gesellschaftlichen Schicksals der Deutschen und ganz besonders um das ihrer nationalen Identität. Sie ist besudelt worden durch Unmenschlichkeiten. Diese lassen sich nicht ganz leicht aus dem Gedächtnis der Menschheit entfernen. Das ist erschreckend und betrübend. Denn die Zahl der jungen Deutschen, die nun in der Tat nicht das geringste mit Hitler und seinen Heerscharen zu tun hatten, wächst ständig. Und dennoch belastet auch sie die Erinnerung an diese gemeinsame Vergangenheit der Nation, […] Die Teilhabe des Einzelnen am Schicksal und am Ruf seiner und ihrer Gruppe ist [...] eine Tatsache; sie ist ein Aspekt der Conditio humana. Nichts ist gefährlicher als die Neigung, einer solchen Realität durch Verdeckung oder Verdrängung aus dem Weg zu gehen. […] Die Beschmutzung des guten Namens der Deutschen durch die Unmenschlichkeit des Dritten Reiches beruht nicht auf einem Fluch der Götter.“

Elias' mahnendes Wort gilt noch heute. Erinnerung, Aufklärung, Wissen mit Hilfe authentischer Polizeiorte und dem steten gewissenhaften Bemühen gemäß des gelobten Diensteides, es nicht noch einmal zuzulassen, können diese mitunter schwere institutionelle Teilhabe und Verantwortung nicht nur erträglicher machen, sondern auch zu positivem Handeln anspornen.

 

 

Anhang:
Polizeipräsidenten in Essen

Kurt Melcher, * 1881 Dortmund, † 1970 Berlin, nach Gymnasium u. Reifeprüfung in Dortmund, Studium der Rechtswissenschaft in Tübingen, Berlin, Kiel, Dr. jur. Leizig 1902, 1. jur. Ex. 1902, Ger.Ass. 1907, inform. Beschäftigung in versch. Bergbau- u. Hüttenbetrieben, 1909 Amtsrichter, 1912 Probejustitiar b.d. Bez,Reg. Düsseldorf, 1913 Übernahme i. d. allg. Staatsverwaltung, 1915 Reg.Rat, 29.9.1919 PolizeiPräs. in Essen, 1931-32 DVP, 20.7.1932 desgl. in Berlin bis 15.2.1933, anschl. kurzfristig Oberpräs. d. preuß. Prov. Sachsen bis 28.9.1933, pr. Staatsrat 1933-1944, 1.7.1934 i.R., 1934 Sondertreuhänder f. d. öff. Dienst, 1938 Reichstreuhänder desgl., ab 1937 preuß. Überleitungskommissar für die Eingliederung des Landesteils Lübeck (ehem. Fürstentum Lübeck) vom Freistaat Oldenburg in die preuß. Prov. Schleswig Holstein nach dem Groß-Hamburg-Gesetz (G. über Groß-Hamburg und andere Gebietsbereinigung v., 26.1.1937, § 8 Abs. 2, RGBL. 1937 I, S. 91); zu M. s. H. Romeyk: Die leitenden staatl. und komm. Verwaltungsbeamten d. Rheinprovinz 1816-1945, S. 625 f. mit weit. Hinweisen; auch https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Melcher (27.1.2022)

Richard Wiesmann, * 1886 Münster, † 1945 Berlin,  Gymnasium Paulinum in Münster, Abitur 1905, Studium der Rechtsw. in Zürich, München, Paris, Göttingen 1905-08, 1908 1. jur. Staatspr., 1911 Reg.Ref. bei der Bez.Reg. Münster, Dr. jur. 1911 in Marburg, Reg.Ass. 1915, bis 1918 Kriegsteilnehmer, 1919 LandRA Linden, 1920 Hilfsarb. im preuß. Innenministerium, 1920 Kriminalpolizei Köln, 1921 Reg. Hannover, 1921 RegR. ebd., 24.7.1923 Pol.-Präs. in Erfurt, 22.7.1932 komm. Pol.Präs. in Essen, 12.10. planm. Ernennung, 7.7.1933 OberVerw.Gerichtsrat, 1942 Oberverwaltungsrichter a. Reichsverw.Gericht, Sept. 1942 Reichsrichter ebd., 25.4.1945 Freitod in Berlin; so s. H. Romeyk: Die leitenden staatl. und komm. Verwaltungsbeamten d. Rheinprovinz 1816-1945, S. 625 f. mit weit. Hinweisen, S. 818; auch auch http://www.bundesarchiv.de/aktenreichskanzlei/1919-1933/0000/adr/ getPPN/133794318/ (4.2.2022)

Karl Zech, * 1892 Swinemünde, † 1944 Altenburg/Thür., Ref.Gymn., Abitur i. Swinemünde, aktiver Offizier, nach 1918 Freikorps, Okjt. 1919 als Hauptm. verabschiedet, kaufm. Beruf, Bergmann, Bergbeamter, 1921-29 im Stahlhelm, NSDAP 1931, Mitgl.Nr. 48.563, 1931 SS, Mitgl.Nr. 4.555, ab April 1931 Führer eines SS-Sturms in Essen, Juli 1931 SS-SturmbannF, Aug. 1931 SS-StandartenbF, Okt. 1931 SS-OberF. 1932-1937 dort. SS-Abschn. V, Jan. 1934 SS-BrigadeF., MdL 1932-33, MdR ab 1933, 14.7.1933 Pol.Präs. in Essen bis 1.10.1937, Jan. 1938 SS-GruppenF., März 1938 Entl. aus öffentl. Dienst auf eigenen Wunsch, SS-Gr.F. u. Chef d. Führungsamtes b, SS-Hauptamt, Sept. 1939 Pol.Präs., dann 24.11.1939 SS- u. Pol.F. (SSPF) in Krakau, dort wg. Ertaubung ausgeschieden, anschl. kfm. Dir. d. Hasag-Werke in Altenburg, Führer i. Stab des ReichsF. SS, wg. eines von ihm nicht zu verantwortenden Verbrechens gg. d. WehrwirtschaftsG (Veruntreuung von Lebensmitteln und Lebensmittelkarten) vom Sondergericht Weimar zu 4 Jahren Zuchthaus verurteilt, mit Verfügung Himmlers v. 14.3.1943 degradiert u. aus der SS ausgeschlossen, Freitod im Anschluss a.d. Urteilsverkündung; s. H. Romeyk: Die leitenden staatl. und komm. Verwaltungsbeamten d. Rheinprovinz 1816-1945, S. 829 mit weit. Hinw.; auch https://de.wikipedia.org/ wiki/Karl_Zech  (27.1.2022)

Georg Friedrich Schleßmann, gen. Fritz, * 1899 Essen, † 1964 Dortmund, 1906-1910 Volksschule, 1910 bis März 1914 Oberrealschule „Krupp“ in Essen, ohne Reifeprüfung, April 1914-Mai 1916 Schlosserlehrling i.d. Lehrlingswerkstatt d. Fa. Krupp AG, Essen, April 1916 Einj.-Freiw. Examen vor dem Prüfungsaussch. in Düsseldorf, Kriegsfreiwilliger bei der I. Werft-Div. (Kiel), Okt. 1916 zur II. Unterseeflotille (Wilhelmshaven) kommandiert, bis Nov. 1918 an Bord d. „U 100“, v. 21.9.1918 Marine-Ingenieuraspirant, 23.11.1918 aus der Marine entlassen, 15.3.-21.5.1919 2. Maschinist auf dem Minensuchboot M 56 des Freien Minensuchbootverbandes der V. Minensuchbootflotille, 24.4.1919 erneut aus dem Marinedienst ausgeschieden, Juni 1919 bis März 1920 Schlosser in Heidelberg u. Wertheim/M., März 1920 im Freikorps Roßbach (Ruhrgebiet), April 1920 bis Aug. 1922 Ausbildung als Techniker a. d. Maschinenbauschule in Essen, seit April 1922 a. d. Höheren Maschinenbauschule Elberfeld, Aug. 1922 Examen, 17.12.1922 Eintritt in die NSDAP und SA, Mitbegründer d. Ortsgr. Essen der NSDAP, stellvertr. Ortsgruppenführer bis Nov. 1923, bis 1924 SA-Führer, Dez. 1922 bis Ende 1923 Detailkonstrukteur in einem Konstruktionsbüro der Fa. Krupp, in Essen, Ende 1923 „wegen Arbeitseinschränkung“ (fehlte des öfteren aufgrund seiner Aktivitäten als SA-Führer) von der Fa. Krupp entlassen, Nov. 1923 bis 1925 Mitgl. d. DVFP, 1924-1926 arbeitslos, in dieser Zeit stellvertr. SA-Führer der illegalen SA in Essen, 15.12.1925 Wiedereintritt in die NSDAP (Mitgl.Nr. 25.248), stellvertr. Ortsgruppenleiter in Essen, 1926-1927 des SA-Bataillons Essen, 1927 SA-Standartenführer, Dez.1926 bis Ende Jan. 1931 Betriebsassistent bzw. stellvertr. Betriebsleiter in einer Schraubenfabrik in Essen, seit 1928 bis Mai 1930 Führer der SA-Standarte II (Essen), 1.8.-31.12.1930 stellvertr. Gauleiter des Gaues Essen, 10.5.1930 Übertritt von der SA zur SS (Mitgl.Nr. 2.480), 19.5.1930 SS-Mann, 28.5.-21.11. 1930 SS-Standarten-Adj. d. SS-Standarte XI Essen-Berg. Land, zugl. Adjutant d. SS-Führers „Ruhrgau“, 21.11. 1930-6.1.1931 mit der Verwaltung der SS-Standarte XXII Westfalen beauftragt, 1.1.1931 SS-SturmbannF, 6.1.-30.1.1931 SS-StandartenF XXII Westfalen, zugl. mit der Verwaltung der „SS-Standarte XXII Münster und der SS-Standarte XXXXV Lippe Minden“, 30.1.-30.3.1931 mit der Verwaltung der SS-Brigaden 19 und 30 beauftragt, 1.2.1931 erneut wegen „Arbeitseinschränkung“ entlassen, danach arbeitslos, 30.3.1931 SS-StandartenF, 20.3. 1931-15.11.1933 Führer der 30. SS-Standarte (Bochum), 30.3.1931 zugleich beauftragter Verwalter der 19. SS-Standarte, 1932-1933 MdL (Preußen), 27.10.1933 vertretungsw. m. d. Wahrnehmung der Geschäfte des Polizeipräsidenten in Bochum beauftragt, 4.11.1933 Dienstantritt, 16.11.1933-1.10.1937 Führer des SS-Abschnitts XXV (Bochum), ab 9.11.1933 SS OberF, Nov. 1933-1945 MdR, 1.4.1934-30.9.1937 Polizeipräsident in Bochum, 1935-1937 Preuß. Provinzialrat d. Prov. Westfalen, 30.1.1936 SS-BrigadeF, 1.10.1937-22.1.1939 Führer des SS-Abschn. V (Essen), 1.10.1937-31.12.1939 Polizeipräsident in Essen, 8.11.1939 Antrag auf Entlassung a. d. Staatsdienst, Nov. 1939-1945 stellvertr. Gauleiter des Gaues Essen, zum 31.12.1939 a. d. Staatsdienst entlassen, danach hauptamtl. i. d. NSDAP tätig, nach Terbovens Bestellung zum Reichskommissar für Norwegen im April 1940 mit der Führung der Geschäfte des Gaues Essen beauftragt, Hauptdienstleiter der NSDAP, 30.1.1942 SS-GruppenF, 9.11.1944 SS-ObergruppenF, gehörte zum Stab des RFSS, tauchte April 1945 unmittelbar vor dem Einmarsch der US-Truppen unter dem Namen „Fritz Selig“ in Essen-Steele unter, 15.4.1945 von amerik. Truppen verhaftet, im Internierungslager Staumühle bei Paderborn interniert, 1947 vom Spruchgericht Hiddessen zu 5 Jahren Haft verurteilt, 13.6.1950 aus dem Gefängnis Esterwegen entlassen, 1950 im Entnazifizierungsverfahren in Düsseldorf in Kategorie III (Minderbelasteter) eingestuft, danach als Kaufmann und Betreiber einer Tankstelle in Essen tätig; s. Joachim Lilla: Leitende Verwaltungsbeamte und Funktionsträger in Westfalen und Lippe (1918-1945/46), Münster 2004, S.  265 f. m. weit. Nachw.; auch  H. Romeyk: Die leitenden staatl. und komm. Verwaltungsbeamten der  Rheinprovinz 1816-1945, S. 723 mit weit. Hinw.; auch https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Schleßmann (27.1.2022)

Karl Michael Gutenberger, * 1905 Essen, † 1961 ebd., nach Volksschule, Oberrealschule u. Realgymnasium in Altenesssen, Banklehre 1921-23, anschl. Bankbeamter, danach bei versch. Firmen, u.a. bei Rheinstahl AG, Essen 1928-29, National-Zeitung, Essen 1930-31, NSDAP 1923 u. 1925 erneut, Mitgl.Nr. 25.249, OrtsgrL in Essen-Segeroth bis 1926, Gauredner, MdR 1932, erneut 1933-45, MdL 1932-33, Mitgl. SA 1923 bzw. 1925, ab 1932 hauptamtl. SA-Führer zahlr. SA-Standarten und Brigaden im westl. Ruhrgebiet, 9.11.1933 SA-OberF., 20.4.1936 SA-BrigadeF, ab Mai 1937 komm., 1938 Polizeipräs. in Duisburg, Polizeipräs. in Essen 14.11.1939-10.5.1941 (bzw. 30.9.1942), Wechsel zur SS ab 1.6.1940, Mitgl.Nr. 372.303, SS-BrigadeF., ab Mai 1941 Höherer SS- u. Polizeiführer West u. OberabschnittsF in Düsseldorf bis 1945, 1.3.1942 Generalmaj. d. Polizei, 9.11.1942 SS-GrF. u. Generalleutn. d. Polizei, 30.7.1944 SS-.OGrF. u. General d. Polizei, 16.11.1944 General d. Waffen-SS, Nov. 1944 Inspekteur d. Freischärlerbewegung Werwolf f.d. Bereich West, in der Endphase des Zweiten Weltkrieges an mehreren Tötungsverbrechen beteiligt, nach Kriegsende als Kriegsverbrecher zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, nach Haftentlassung (9. Mai 1953) als Handelsvertreter tätig; s. H. Romeyk: Die leitenden staatl. und komm. Verwaltungsbeamten d. Rheinprovinz 1816-1945,  S. 489;  https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Gutenberger  (27.1. 2022)

Max Henze, * 1899 Köthen, † 1951 Bydgoszcz (Bromberg), nach Volksschule in Köthen u. Dresden, Ausbildung zuim Kaufmann, ab 1917 Freiwilliger im Weltkrieg, ab 1919 bis 1932 kaufm. Angestellter, 1923-26 Mitgl. i. illeg. Freikorps Roßbach, ab 1928 NSDAP, Mitgl.Nr.  80.481, und SS, Mitgl.Nr. 1.167, 1931 SS-SturmbannF, dann SS-StandartenF. Anfang d. 1930er Jahre hauptamtl. SS-Führer in Berlin-Brandenburg, Juli 1932 SS-OberF., 1933 Oberaufsicht im KZ Columbiahaus, Berlin, Dez. 1933 SS-BrigadeF., MdL 1932/33, MdR 1933-45, 8.1.1937 Polizeipräs. in Kassel, 9.9.1939 vertretungsweise Polizeipräs. in Bromberg, anschl. kommiss., dann ab 1.4.1940 planmäßig Polizeipräs. in Danzig, ab 1.10.1941 komm., ab 1.10.1942 planm. Polizeipräs. in Essen, nach Gefangennahme 1945 in Recklinghausen u. Hamburg interniert, 1947 nach Polen ausgeliefert, 4.11.1949 in Bromberg zum Tode verurteilt, Frühj. 1951 hingerichtet, s. H. Romeyk: Die leitenden staatl. und komm. Verwaltungsbeamten d. Rheinprovinz 1816-1945, S. 522 mit weit. Hinweisen; auch https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Henze (27.1.2022)

 

Polizeipräsidenten in Oberhausen

Wilhelm Weyer, * 1875 Paffrath bei Bergisch Gladbach, † 1949 Klein Gladbach Kr. Erkelenz; Gärtner, 1905 Arbeitssekretär, 1908 Verbandssekretär des Volksvereins Mönchengladbach, 1909 Generalsekretär der Kath. Arbeiterverein Westdeutschlands, 1914-1917 Kriegsteilnehmer, 1919 Parteisekretär der Zentrumspartei für das Östliche Westfalen,  am 18.12.1922 mit der Wahrnehmung des Amtes des Polizeipräsidenten der seit dem 1.10.1922 verstaatlichten Polizei in Oberhausen kommissarisch beauftragt, 22.12. Dienstantritt, 13.3.1923 planm. zum 1.4.1923 zum Polizeipräs. ernannt, verweigerte bei der Besetzung des Ruhrgebiets durch die Franzosen die Herausgabe der polizeilichen Waffen und wurde vom 5.2. bis zum 20.9.1923 ausgewiesen, unter seiner Amtszeit ist 1926/27 das Polizeipräsidium gebaut worden, in Oberhausen dann auch Vorsitzender des Stadtkatholikenausschusses und Vorsitzender der Zentrumspartei, hatte in Wahlkampfreden stets gegen die NSDAP Stellung bezogen; verweigerte am 8.2.1933 die vom Kreisleiter der NSDAP verlangte Einsicht in Polizeiakten, da ohne entsprechende Vollmacht; am 15.2.1933 in den einstweiligen Ruhestand versetzt, sein Gehalt sowie Überbrückungsgeld gestrichen, am 4.10. 1933 aufgrund § 2 BBG entlassen, zog nach Räumung der Dienstwohnung nach Köln; Handelsreisender für Messwein bis 1943, vom 1.1.1946 bis 31.3.1948 als Polizeidirektor Chef der Regierungsbezirkspolizei Aachen, baute dort nach dem Krieg die Polizei wieder auf, verstarb am 4.1.1949; in Oberhausen sind der Wilhelm-Weyer-Weg nach ihm benannt und vor dem Polizeipräsidium Oberhausen eine Gedenkplakette angebracht; s. H. Romeyk: Die leitenden staatl. und komm. Verwaltungsbeamten d. Rheinprovinz 1816-1945, S. 817

Friedrich Karl Niederhoff, * 1884 † 1963 Schlangenbad-Georgenborn; Gymnasium in Mühlheim/Ruhr, Reifeprüfung 1904, av 1904 Fahnenjunker beim Inf.Regt. Nr. 28 von Goeben, 1905 Leutnant, 1913 Oberltn., 14.12. 1914 Hauptm., ab Juni 1915 i. Gen.Stab d. Feldheeres im Großen Hauptquartier, 1918 wieder Inf.Rgt. Nr. 28, Sept. 1919 Infanterieschutz-Rgt. Bremen, Frühjahr Teilnahme a. d. Kämpfen im Ruhrgebiet, zum 1.7.1921 freiw. Abschied als Major zur Übernahme der väterl. Tapetenfabrik, Mitgl. der DNVP 1922-1932, v. Sept. 1921 bis Sept. 1925 Treubund der Ruhrkämpfer, anschl. Mitgl. des Stahlhelm, zuletzt Landesführer, 1933 übernommen in die SA, Gruppe Niederrhein; 15.2.1933 zum Polizeipräs. in Oberhausen ernannt, Amtseinführung 20.2.1933, am 12.1. 1937 auf eigenen Antrag zum 1.3.1937 in den Ruhestand versetzt; Ratsherr in Mülheim/Ruhr 1934-45; s. H. Romeyk: Die leitenden staatl. und komm. Verwaltungsbeamten d. Rheinprovinz 1816-1945, S. 656 f.; Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr, Bestand 1550 / 62: enthält: Biografische Angaben zusammengestellt v. H. Kusenberg 6 Bl. (Fotokopien), Meldekarte (Kopie), Geburtsurkunde (Kopie).

(ab 1.3.1937 Oberregierungsrat Heinrich Gommersbach (Polizeipräsidium in Bochum) vertretungsw. m. d. Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt),

Lucian Damianus Wysocki, * 1899 Gentomie Kr. Preuß. Stargard (heute Gętomie/Polen), † 1964 Rheinhausen, kath., später gottgläubig, Volksschule in Gentomie, dann Präparandenanstalt Marienwerder, 1917 Kriegsfreiw., anschl. Soldat im Weltkrieg, 1918 Uoffz. 10 Komp. Res.Inf.Rgt. 257, E.K. II. Kl., Sept. 1918 amerikan. Kriegsgefangenschaft, 1919/20 Zeitfreiw. 9. Komp./Inf.Rgt. 3 d. Reichswehr, anschl. 12 Jahre im Ruhrbergbau, zuletzt als Meister, 1929-31 NS-Betriebsobmann im Kohlenbergbau, 1.2.1929 SA, 1.5.1929 NSDAP, Mitgl.Nr. 132.988, ns-pol. Leiter in Essen, 1931 SA-StaffelF, 1.8.1932 hauptamtl. SA-SturmbannF, MdR 1932, wg. polit. Vergrehen Juli 1932 zu 1-jähr. Gefängnisstrafe verurteilt, 1933 SA-StandartenF, 1933/34 Ratsherr in Duisburg, 1937 SA-OberF., führte SA-Standarten erst in Duisburg, dann in Wuppertal, 9.9.1937 kommiss., 4.10.1938 planm. Polizeipräs. in Oberhausen, 1939 SA-BrigadeF,, 1.2.1940  Polizeipräs. in Duisburg, 7.5.1940 Austritt aus der SA, 21.6. 1940 Aufnahme i.d. SS, Mitgl.Nr. 365.199, nachdem am 23.5.1940 SS-ObergrF Fritz Weitzel den SS-GruppenF W. Schmitt i.d. Personalkanzlei des SS-Hauptamtes um die Übernahme Wysockis in die SS gebeten hatte, da dieser seit Austritt aus der SA als Zivilist herumlaufe und „sich dadurch in einer sehr peinlichen Lage“ befinde, SS-BrigadeF, b. SS-OberAbschn. West, 19.7.1941 SS- u. PolizeiF in Wilna, 11.8.1941 SSuPF f.d. Generalbez. Litauen i. Reichskommissariat Ostland mit Sitz in Kowno (Abordnung), Sept. 1941 Generalmaj. d. Pol., bis Juli 1943, anschl. i. Stab d. SS-BrigadeF Curt v. Gottberg, Minsk, zur Unterweisung i.d. „Bandenbekämpfung“, nach Kur i. SS-Lazarett Baden wg. „erschwerten Leber- u. Gallenanfällen“ weitere Verwendung im Polizeidienst, 19.3.1944 kommiss. Polizeipräs. in Kassel, Ende 1944 vor dem Obersten SS- u.Polizeigericht Ermittlungsverf. wg. Unterschlagung, im selben Jahr noch eingestellt, 8.5.1945 entlassen; später zeitw. als Angestellter beim Kaufhaus Horten in Duisburg tätig; s. H. Romeyk: Die leitenden staatl. und komm. Verwaltungsbeamten d. Rheinprovinz 1816-1945,  S. 828 f. m. weit. Hinweisen; auch https://de.wikipedia.org/wiki/Lucian_Wysocki (29.1.2022)

Wilhelm „Willi“ Veller, * 1896, † 1941, Sohn eines selbst. Kaufmanns, nach Besuch von Volksschule u. Oberrealschule Kriegsfreiwilliger bei Beginn des WW I, Inf.Rgt. 171, dreimal verwundet, zum Vizefeldwebel befördert; 1915 Offiziersaspiranten, 1916 in russ. Kriegsgefangenschaft in Sibirien, floh 1918 nach der Russ. Revolution, kehrte nach Deutschland in sein altes Regiment zurück, trat August 1918 in die Fliegerersatzabteilung in Altenburg ein, nach dem Krieg in das väterliche Geschäft, das er nach dem Tod des Vaters 1928 übernahm, allerdings 1930 bankrott ging; 1924 Eintritt i.d. NSDAP, Mitgl.Nr. …, ebenso i.d. SA, Aufstieg zum SA-Brigadeführer u. SA-Führer für den Unterbez. Düsseldorf, nahm an zahlreichen Saalschlachten, Straßenkämpfen und anderen handgreiflichen Auseinandersetzungen mit politischen Gegnern und Konkurrenten der NS-Bewegung teil, rühmte sich Februar 1933 gegenüber Gregor Strasser, wegen seiner politischen Aktivitäten mehr als dreißigmal vor Gericht gestellt worden zu sein, darunter achtmal wegen Körperverletzung; Nov. 1929 bis 1933 Stadtverordneter in Wuppertal; seit Sept. 1930 Mitgl. d. Reichstags (Wahlkr. 22 – Düsseldorf-Ost) bis Nov. 1933; soll oft in Kneipen in Wuppertal bis in die frühen Morgenstunden gefeiert, oftmals auch die Zeche der Alkoholorgien geprellt, auch ein massives Alkoholproblem gehabt haben; Juli 1933 kommiss. Polizeipräs. in Wuppertal, organisierte die Verfolgung politischer Gegner und die Gleichschaltung der Behörde wie der Stadt, zum SA-Brigadeführer ernannt, einen Monat später mit der Führung der SA-Brigade 72 (Wuppertal) beauftragt, organisierte bei W'tal-Beyenburg das „wilde“ KZ Kemna, in dem er seine politischen Gegner gefangenhalten und misshandeln ließ; ein deswegen von der Staatsanwaltschaft eingeleitetes Ermittlungsverfahren versandete, der ermittelnde Staatsanwalt wurde strafversetzt, das Verfahren ohne Verhandlung zu den Akten gelegt; in einem SA-Verfahren waren er mit anderen Wuppertaler SA-Führern im Dez. 1933 in Ehrenhaft genommen bzw. beurlaubt worden, wurde Februar 1934 wegen der Unterschlagung von Parteigeldern und Korruption seiner Führung der Wuppertaler SA-Standarte enthoben, degradiert u. als SA-StandartenF in den Stab der SA-Obergruppe 4 (Dresden) versetzt; im März 1934 endgültig als Wuppertaler Polizeipräs. entbunden; sollte wegen der Vorgänge in Kemna aus der Partei ausgeschlossen werden, doch vom Obersten Parteigericht aufgehoben und auf eine Verwarnung beschränkt; 1936 Führung der SA-Standarte 211 (SA-Gruppe Pommern), ab Juli als SA-OberF, 1937 bis 30. Nov. 1939 Führer der SA-Brigade 22 (Küstrin); Nov. 1939 Polizeipräs. in Oberhausen; 14.8.1940 planm. Anstellung, blieb es auch, als er Anfang Sept. 1940 als Feldwebel d. R. und Zugführer an die Ostfront geschickt wurde, wo er am 22. Juni 1941 in Bredauen in Litauen fiel; s. https://de.wikipedia.org/wiki/Willi_Veller (17.3.2022); auch H. Romeyk: Die leitenden staatl. und komm. Verwaltungsbeamten d. Rheinprovinz 1816-1945, S. 789 f.

 

Polizeipräsidenten in Duisburg

Heinrich Meyer, * 1876 Bremen…† 1960 Wittlaer, nach Besuch der Volksschule, Handwerksbursche, 1905 Gauvorsteher des Deutschen Holzarbeiterverbandes, 19151918 Kriegsteilnehmer, Frontkämpfer an 24 Gefechten, in Russland schwer verletzt, EK II, 1919 Bezirkssekretär des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes in Düs-seldorf, 1925 Ehrendoktorwürde der Staatswissenschaft der Philosophischen und Juristischen Fakultät der Rhein. Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn wegen „kraftvollen und entschlossenen Einsatzes zum Wohle der Arbeiterschaft in schweren Jahren“, Mitgl. der SPD, nach Verstaatlichung der Polizeiverwaltung in Duisburg zum 1.3. 1927 zunächst kommissarisch  mit dem Amt des Polizeipräs. betraut, zum 18.8.1927 planm. zum Polizeipräs. ernannt, unter seiner Amtszeit Grundsteinlegung für ein neues Polizeipräsidium am 3.7.1929, 1.7.1931 Bezug des neuen Polizeipräsidiums, am 22.2.1933 in den einstw., am 15.9.1933 in den endgültigen Ruhestand versetzt, nach § 6 des BBG zum 1.1.1934, später von Nov. 1939 bis Okt. 1945 Hilfsangestellter bei der Amtsverwaltung Wittlaer. s. H. Romeyk: Die leitenden staatl. und komm. Verwaltungsbeamten d. Rheinprovinz 1816-1945, S. 628 f..

Heinrich Refardt, * 1892 Bachstedt/Thür., † 1968 Timmerloh b. Soltau, ev., nach Besuch des Gymnasiums in Weimar Studium d. Rechts- u. Staatswissensch. in Freiburg, München u. Göttingen, Mitgl. d. Corps Hasso-Borus-sia, Freiburg, 1914 erste jur. Staatsprüfung, Teilnahme am Weltkrieg im Jäger-Rgt. zu Pferde Nr. 6 in Erfurt, 1919 Reg.-Refdr. Reg. Hannover, 1921 gr. jur. Staatspr., 1921–1926 Reg. Ass. b. d. Regierung Gumbinnen, 1925 Reg.-Rat, 1925 DVP, Anfang 1927 beim Pol.Präs. Düsseldorf (Dez. I B: Verkehrspolizei, Kraftfahr- u. Droschkenwesen, Luftpolizei), dann Mai 1928 Dezernent b. d. Bez.Reg. Düsseldorf, 1931 DNVP, Okt. 1932 NSDAP, Mitgl.Nr.  1.348.563, SA …, Dez. 1932 komm. Polizeipräs. in Hagen, ab 1.3.1933 Polizeipräs. in Duisburg-Hamborn, ab 11.9.1933 stellvertr. Regierungspräs. in Aurich, dann 1934 Regierungspräs. ebd., Dez. 1936 zum Regierungspräs. des Reg.Bez. Frankfurt/Oder ernannt, Nov. 1943 SA-Standartenführer, SS …., Mitgl. d. NS Rechtswahrerbundes (NSRB), wg. Verdachts d. Verbindung zu den Attentätern des 20. Juli 1944 6 Wochen in U-Haft, doch kein Nachweis, anschl. wieder als Regierungspräsident eingesetzt, floh 1945 mit Mitarbeitern nach Schleswig-Holstein, nachdem er von den Sowjets als NS-Belasteter seines Amtes enthoben worden war, danach für 2 Jahre im Internierungslager Neuengamme, 1948 als Regierungspräsident pensioniert, ab Jan. 1952 für den Bund der Steuerzahler Niedersachsen und Bremen e.V. in Hannover tätig, von 1957 bis 1962 auch im Vorstand; s. H. Romeyk: Die leitenden staatl. und komm. Verwaltungsbeamten d. Rheinprovinz 1816-1945,  S. 291 FN. 61m. weit. Hinweisen; Thomas Köhler: Überlegungen zum Sozial- u. Berufsprofil der Düsseldorfer Polizisten, in C. Dams/Kl. Dönecke/ Th. Köhler (Hg.); „Dienst am Volk“?, S. 89; auch https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Refardt (29.1.2022)

Heinrich August Knickmann, * 1894 Horstermark Kr. Recklinghausen, † 1941 bei Sabolotje/Belarus, ev., nach Volksschule u. Gymnasium, 1909 Unteroffiziersvorschule in Weißenfels (Prov. Sachsen) u. Weilburg (Oberlahnkr.), Soldat im Weltkrieg, zweimal verwundet, Leutnant, nach 1918 in Selbstschutzorganisationen und Grenzverbänden, dann nach Ausbildung u. Verwaltungskademie in Recklinghausen in der Kommunalverwaltung bei der Stadtverwaltung Buer angestellt, 1922 NSDAP, während der Ruhrbesetzung an Sabotageakten teilgenommen, ab 1924 angestellter Organisationsoffiz. beim Wehrkr.Kdo. VI in Münster, seit 1920er Jahren NSDAP, 1932 auf eigenen Wunsch entlassen, hauptamtl. StabsF bei der SA-UnterGr. Westfalen-Nord in Osnabrück, MdR 1932 u. ab 1933, 20.9.1933 komm., 1.12.1934 planm. Polizeipräs. Duisburg-Hamborn, 26.1.1937 i.e.R. auf eigenen Antrag, z.D. gestellt, anschl. 1937-1941 Führer der SA-Gr. Niederrhein, ab 26.8.1939 Kriegsteilnehmer, gefallen am 5.8. 1941bei Kämpfen nahe Sabolotje/Weißrussland; s. H. Romeyk: Die leitenden staatl. und komm. Verwaltungsbeamten d. Rheinprovinz 1816-1945, S. 576 m. weit. Hinweisen, auch https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_ August_Knickmann (29.1. 2022)

Karl Michael Gutenberger, * 1905 Essen, † 1961 ebd., nach Volksschule, Oberrealschule u. Realgymnasium in Altenesssen, Banklehre 1921-23, anschl. Bankbeamter, danach bei versch. Firmen, u.a. bei Rheinstahl AG, Essen 1928-29, National-Zeitung, Essen 1930-31, NSDAP 1923 u. 1925 erneut, Mitgl.Nr. 25.249, OrtsgrL in Essen-Segeroth bis 1926, Gauredner, MdR 1932, erneut 1933-45, MdL 1932-33, Mitgl. SA 1923 bzw. 1925, ab 1932 hauptamtl. SA-Führer zahlr. SA-Standarten und Brigaden im westl. Ruhrgebiet, 9.11.1933 SA-OberF., 20.4.1936 SA-BrigadeF, ab Mai 1937 komm., 1938 Polizeipräs. in Duisburg, Polizeipräs. in Essen 14.11.1939-10.5.1941 (bzw. 30.9.1942), Wechsel zur SS ab 1.6.1940, Mitgl.Nr. 372.303, SS-BrigadeF., ab Mai 1941 Höherer SS- u. Polizeiführer West u. OberabschnittsF in Düsseldorf bis 1945, 1.3.1942 Generalmaj. d. Polizei, 9.11.1942 SS-GrF. u. Generalleutn. d. Polizei, 30.7.1944 SS-.OGrF. u. General d. Polizei, 16.11.1944 General d. Waffen-SS, Nov. 1944 Inspekteur d. Freischärlerbewegung Werwolf f.d. Bereich West, in der Endphase des Zweiten Weltkrieges an mehreren Tötungsverbrechen beteiligt, nach Kriegsende als Kriegsverbrecher zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, nach Haftentlassung (9. Mai 1953) als Handelsvertreter tätig; s. H. Romeyk: Die leitenden staatl. und komm. Verwaltungsbeamten d. Rheinprovinz 1816-1945,  S. 489;  https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Gutenberger  (27.1. 2022)

Lucian Damianus Wysocki, * 1899 Gentomie Kr. Preuß. Stargard (heute Gętomie/Polen), † 1964 Rheinhausen, kath., später gottgläubig, Volksschule in Gentomie, dann Präparandenanstalt Marienwerder, 1917 Kriegsfreiw., anschl. Soldat im Weltkrieg, 1918 Uoffz. 10 Komp. Res.Inf.Rgt. 257, E.K. II. Kl., Sept. 1918 amerikan. Kriegsgefangenschaft, 1919/20 Zeitfreiw. 9. Komp./Inf.Rgt. 3 d. Reichswehr, anschl. 12 Jahre im Ruhrbergbau, zuletzt als Meister, 1929-31 NS-Betriebsobmann im Kohlenbergbau, 1.2.1929 SA, 1.5.1929 NSDAP, Mitgl.Nr. 132.988, ns-pol. Leiter in Essen, 1931 SA-StaffelF, 1.8.1932 hauptamtl. SA-SturmbannF, MdR 1932, wg. polit. Vergrehen Juli 1932 zu 1-jähr. Gefängnisstrafe verurteilt, 1933 SA-StandartenF, 1933/34 Ratsherr in Duisburg, 1937 SA-OberF., führte SA-Standarten erst in Duisburg, dann in Wuppertal, 9.9.1937 kommiss., 4.10.1938 planm. Polizeipräs. in Oberhausen, 1939 SA-BrigadeF,, 1.2.1940  Polizeipräs. in Duisburg, 7.5.1940 Austritt aus der SA, 21.6. 1940 Aufnahme i.d. SS, Mitgl.Nr. 365.199, nachdem am 23.5.1940 SS-ObergrF Fritz Weitzel den SS-GruppenF W. Schmitt i.d. Personalkanzlei des SS-Hauptamtes um die Übernahme Wysockis in die SS gebeten hatte, da die-ser seit Austritt aus der SA als Zivilist herumlaufe und „sich dadurch in einer sehr peinlichen Lage“ befinde, SS-BrigadeF, b. SS-OberAbschn. West, 19.7.1941 SS- u. PolizeiF in Wilna, 11.8.1941 SSuPF f.d. Generalbez. Litauen i. Reichskommissariat Ostland mit Sitz in Kowno (Abordnung), Sept. 1941 Generalmaj. d. Pol., bis Juli 1943, anschl. i. Stab d. SS-BrigadeF Curt v. Gottberg, Minsk, zur Unterweisung i.d. „Bandenbekämpfung“, nach Kur i. SS-Lazarett Baden wg. „erschwerten Leber- u. Gallenanfällen“ weitere Verwendung im Polizeidienst, 19.3.1944 kommiss. Polizeipräs. in Kassel, Ende 1944 vor dem Obersten SS- u.Polizeigericht Ermittlungsverf. wg. Unterschlagung, im selben Jahr noch eingestellt, 8.5.1945 entlassen; später zeitw. als Angestellter beim Kaufhaus Horten in Duisburg tätig; s. H. Romeyk: Die leitenden staatl. und komm. Verwaltungsbeamten d. Rheinprovinz 1816-1945,  S. 828 f. m. weit. Hinweisen; auch https://de.wikipedia.org/wiki/Lucian_Wysocki (29.1.2022)

Wilhelm Karl Foerster, * 1890 Frankfurt/M., † 1954 Duisburg, Mittel- u. Handelsschule, in Frankfurt/M., kaufmännische Lehre ebd., anschl. 1908-1913 Korrespondent bei der Frankfurter Allg. Versicherungs-AG, 1913-1920 Buchhalter bei versch. Firmen, 1914-18 Kriegsteilnehmer, nach 1918 FilialL. in Köln, 1920-27 selbst. Kaufmann, 1929 Generalvertr. einer Kölner Firma (bis Ende 1931), SA 1.5.1932, NSDAP 1.2.1933, Mitgl.Nr. …, ab 1.9.1933 Personalchef einer Kölner Firma, ab 1.10.1936 hauptamtl. NSKK-Führer in Essen, seit 17.1.1942 informatorische Beschäftigung beim Pol.-Präs. Essen, 13.4.1942 vertretungsweise. Verwaltung des Polizeipräs. Duisburg, 27.8. 1943 planm. Polizeipräs. Duisburg, 16.2. 1944 zwangsbeurlaubt; s. H. Romeyk: Die leitenden staatl. und komm. Verwaltungsbeamten d. Rheinprovinz 1816-1945,  S. 828 f. m. weit. Hinweisen

Franz Bernhard Bauer, * 1894 Neuenburg/Westpr., † 1966 Essen, ev.-luth., Volksschule, lernte das Schuhmacherhandwerk, 1912 Militärdienst, anschl. Kriegsteilnehmer (Frankreich, Russland), Feldwebel, dann Freikorps, 1919-22 bei der Sicherheitspolizei in Marienwerder, 1922-24 Arbeiter bei den Hoesch-Werken Dortmund, anschl. selbständ. Schuhmacher, 1.1.1926 NSDAP, Mitgl.Nr …, desgl. Mitgl. SA, 1930 hauptamtl. SA-Führer in Dortmund, 1933 SA-BrigadeF (SA-Brigade 67), Mitgl. d. Reichstages 1936-45, 1939-1942 Kriegsteilnehmer, Okt.-Dez. 1942 zur Einarbeitung im Polizeipräs. München, 1.4.1943 komm. Polizeipräs. Wesermünde. April 1944 desgl. in Duisburg, April 1945 abgesetzt; bis 1954 unter anderem Namen, zuletzt Kraftfahrer; s. H. Romeyk: Die leitenden staatl. und komm. Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816-1945,  S. 345 m. weit. Hinweisen; auch https:// de.wikipedia.org/wiki/Franz_Bauer_(Politiker,_1894) (29.1.2022)

 

von Michael Dybowski, Polizeipräsident a.D., Vorsitzender des Polizeigeschichtsvereins

„Geschichte am Jürgensplatz e.V.“, Düsseldorf

 

 

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