Unter dem Boden der großen Eingangs-Treppenhalle, des Foyers, mit seinem mit Polizeistern und Hoheitsadler geschmückten Mosaikfußboden liegt im Souterrain, im Kellergeschoss, der Grundsteinraum. Geht man die Treppe hinunter, gelangt man an ein schmiedeeisernes Gittertor. Es ist einer der beiden Zugänge zum Grundsteinraum, der in seiner Größe (6,70 m weit, 36,09 qm groß) und aufwendigen Gestaltung außergewöhnlich und bemerkenswert ist.
Konstruktiv zum Abstützen des weiten Hallenbodens der darüber liegenden Eingangshalle notwendig, ist er in der Mitte als repräsentativer achteckiger Raum (Oktogon) ausgebildet, eine Seltenheit bei neueren, insbesondere profanen Gebäuden. Zutritt gewährt er durch zwei große, zweiflügelige schmiedeeiserne Gittertüren, von denen die eine der griechische Buchstabe Alpha und die baugeschichtliche Jahreszahl 1929 (Grundsteinlegung) und die andere der Buchstabe Omega sowie die baugeschichtliche Jahreszahl 1933 (Fertigstellung) zieren. An der Decke dieses Oktogons laufen strahlenförmig Rippen auf einen in der Mitte stehenden, aus Backsteinen gemauerten quadratischen Pfeiler zu, in die der vom Düsseldorfer Bildhauer Josef Daniel Sommer1 gestaltete und aus fränkischem Kalkstein gemeißelte Grundstein eingefügt ist. Er ist an je zwei rückseitig gegenüberliegenden Seiten abwechselnd mit Flachreliefs, die einen Baumeister mit aufgerolltem Plan und einen Maurermeister mit Kelle und Ziegelstein zeigen, und Inschriften, erinnernd an die Grundsteinlegung unter dem Abbild des preußischen Adlers: „Dieser Grundstein wurde gelegt am 12. Oktober 1929. Stehe Grund - wachse Stein - künde Werk“ und an seine Fertigstellung unter einem Polizeistern: „Der Bau wurde vollendet am 31. Dezember 1933 im Jahre der nationalen Erhebung Deutschlands“, geschmückt.
Oktogone, achteckige Räume2, sind in weltlichen Bauten sehr selten zu finden und daher immer etwas Besonderes. Dr. Jörg Heimeshoff, dem Leiter der Denkmalbehörde Düsseldorf, ist im gesamten Stadtgebiet noch eine Kirche bekannt, deren Turm einen achteckigen Grundriss hat.
Vorübergehend war dieser schöne Raum zum Aufbewahrungsort für polizeiliche Asservate zweckentfremdet worden; die letzten wurden am 19.November 2002 entfernt und anderweitig untergebracht.
Aloys Odenthal - einer der Retter der Stadt Düsseldorf gegen Ende des Krieges 1945 - konnte auf Bitten des Polizeipräsidenten für eine Patenschaft für diesen Grundsteinraum gewonnen werden. Mit seiner Hilfe und Unterstützung und unter Einbeziehen der Denkmalbehörde wurde der Grundsteinraum in den Jahren 2002-2004 wieder hergerichtet und mit einer Beleuchtung versehen, die den Raum in seiner Größe und architektonischen Besonderheit hervorhebt und ihn für die Ausstellung verschiedener Exponate zur Geschichte der Düsseldorfer Polizei und des Polizeipräsidiums vorbereitete.
„In diesem Raum haben wir die Möglichkeit, die Geschichte der Düsseldorfer Polizei darzustellen“ heißt es in der Urkunde, die der damalige Polizeipräsident Michael Dybowski Aloys Odenthal zum 90. Geburtstag überreicht hatte und „hierzu gehören insbesondere auch die Ereignisse des 16. und 17. April 1945, die ihren Ausgang im Polizeipräsidium genommen haben.“
Leider verstarb unser Freund und Förderer Aloys Odenthal nach kurzer schwerer Krankheit am 20. November 2003.
Anlässlich der Eröffnung des ersten Teils der Dauerausstellung zur Düsseldorfer Polizeigeschichte fand am 16. April 2004 eine Gedenkfeier im Foyer des Polizeipräsidiums Düsseldorf statt. Eine Zusammenstellung von Einladung, Ansprachen und Reden, auch Fotografien finden Sie in nachgestelltem PDF-Dokument (ca. 5 MB).
Nur wenig später, 2007, ist der Grundsteinraum in die neu konzipierte und erweiterte Ausstellung zur Düsseldorfer Polizeigeschichte „Transparenz und Schatten“ einbezogen worden (s. weiter unten unter Downloads “Transparenz und Schatten“).
_________________
1 Josef Daniel Sommer, * 1886, + 1979, Bildhauer, 1919 Studium a.d. Kunstakademie Düsseldorf, 1924 freischaf-
fender Künstler, Prof. u. Leiter d. Bildhauerklasse a.d. Kunstakademie seit 1925 (?; anders Stefanie Schäfers:
Die Ausstellung Schaffendes Volk, Düsseldorf 1937, unter Bildhauer: seit 1.5.1934 nicht vollbeschäftigter Leh-
rer für das Fach Holzschnitzerei an der KAD, https://schaffendesvolk1937.de/personenverzeichnis/bildhauer/
(25.5.2016), Arbeiten für Kirchen, 1936 Teilnahme a.d. Gestaltung des Nordparks f.d. Propagandaausstellung
„Schaffendes Volk“ („Musikanten“), 1937 Jurymitglied bei d. Großen Deutschen Kunstausstellung München
1937, ausgeschieden aus dem Lehrkörper der Kunstakademie 1938, seit 1954 in Bayern, Kloster Schlehdorf,
Arbeiten f.d. Kloster, s. https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Daniel_Sommer (25.5.2016)
2 Berühmt ist das Oktogon des Aachener Münsters
Konstruktiv zum Abstützen des weiten Hallenbodens der darüber liegenden Eingangshalle notwendig, ist er in der Mitte als repräsentativer achteckiger Raum (Oktogon) ausgebildet, eine Seltenheit bei neueren, insbesondere profanen Gebäuden. Zutritt gewährt er durch zwei große, zweiflügelige schmiedeeiserne Gittertüren, von denen die eine der griechische Buchstabe Alpha und die baugeschichtliche Jahreszahl 1929 (Grundsteinlegung) und die andere der Buchstabe Omega sowie die baugeschichtliche Jahreszahl 1933 (Fertigstellung) zieren. An der Decke dieses Oktogons laufen strahlenförmig Rippen auf einen in der Mitte stehenden, aus Backsteinen gemauerten quadratischen Pfeiler zu, in die der vom Düsseldorfer Bildhauer Josef Daniel Sommer1 gestaltete und aus fränkischem Kalkstein gemeißelte Grundstein eingefügt ist. Er ist an je zwei rückseitig gegenüberliegenden Seiten abwechselnd mit Flachreliefs, die einen Baumeister mit aufgerolltem Plan und einen Maurermeister mit Kelle und Ziegelstein zeigen, und Inschriften, erinnernd an die Grundsteinlegung unter dem Abbild des preußischen Adlers: „Dieser Grundstein wurde gelegt am 12. Oktober 1929. Stehe Grund - wachse Stein - künde Werk“ und an seine Fertigstellung unter einem Polizeistern: „Der Bau wurde vollendet am 31. Dezember 1933 im Jahre der nationalen Erhebung Deutschlands“, geschmückt.
Oktogone, achteckige Räume2, sind in weltlichen Bauten sehr selten zu finden und daher immer etwas Besonderes. Dr. Jörg Heimeshoff, dem Leiter der Denkmalbehörde Düsseldorf, ist im gesamten Stadtgebiet noch eine Kirche bekannt, deren Turm einen achteckigen Grundriss hat.
Vorübergehend war dieser schöne Raum zum Aufbewahrungsort für polizeiliche Asservate zweckentfremdet worden; die letzten wurden am 19.November 2002 entfernt und anderweitig untergebracht.
Aloys Odenthal - einer der Retter der Stadt Düsseldorf gegen Ende des Krieges 1945 - konnte auf Bitten des Polizeipräsidenten für eine Patenschaft für diesen Grundsteinraum gewonnen werden. Mit seiner Hilfe und Unterstützung und unter Einbeziehen der Denkmalbehörde wurde der Grundsteinraum in den Jahren 2002-2004 wieder hergerichtet und mit einer Beleuchtung versehen, die den Raum in seiner Größe und architektonischen Besonderheit hervorhebt und ihn für die Ausstellung verschiedener Exponate zur Geschichte der Düsseldorfer Polizei und des Polizeipräsidiums vorbereitete.
„In diesem Raum haben wir die Möglichkeit, die Geschichte der Düsseldorfer Polizei darzustellen“ heißt es in der Urkunde, die der damalige Polizeipräsident Michael Dybowski Aloys Odenthal zum 90. Geburtstag überreicht hatte und „hierzu gehören insbesondere auch die Ereignisse des 16. und 17. April 1945, die ihren Ausgang im Polizeipräsidium genommen haben.“
Leider verstarb unser Freund und Förderer Aloys Odenthal nach kurzer schwerer Krankheit am 20. November 2003.
Anlässlich der Eröffnung des ersten Teils der Dauerausstellung zur Düsseldorfer Polizeigeschichte fand am 16. April 2004 eine Gedenkfeier im Foyer des Polizeipräsidiums Düsseldorf statt. Eine Zusammenstellung von Einladung, Ansprachen und Reden, auch Fotografien finden Sie in nachgestelltem PDF-Dokument (ca. 5 MB).
Nur wenig später, 2007, ist der Grundsteinraum in die neu konzipierte und erweiterte Ausstellung zur Düsseldorfer Polizeigeschichte „Transparenz und Schatten“ einbezogen worden (s. weiter unten unter Downloads “Transparenz und Schatten“).
_________________
1 Josef Daniel Sommer, * 1886, + 1979, Bildhauer, 1919 Studium a.d. Kunstakademie Düsseldorf, 1924 freischaf-
fender Künstler, Prof. u. Leiter d. Bildhauerklasse a.d. Kunstakademie seit 1925 (?; anders Stefanie Schäfers:
Die Ausstellung Schaffendes Volk, Düsseldorf 1937, unter Bildhauer: seit 1.5.1934 nicht vollbeschäftigter Leh-
rer für das Fach Holzschnitzerei an der KAD, https://schaffendesvolk1937.de/personenverzeichnis/bildhauer/
(25.5.2016), Arbeiten für Kirchen, 1936 Teilnahme a.d. Gestaltung des Nordparks f.d. Propagandaausstellung
„Schaffendes Volk“ („Musikanten“), 1937 Jurymitglied bei d. Großen Deutschen Kunstausstellung München
1937, ausgeschieden aus dem Lehrkörper der Kunstakademie 1938, seit 1954 in Bayern, Kloster Schlehdorf,
Arbeiten f.d. Kloster, s. https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Daniel_Sommer (25.5.2016)
2 Berühmt ist das Oktogon des Aachener Münsters