Im Jahr 1983 jährte sich der Tag der Fertigstellung des Polizeipräsidiums am Jürgensplatz (früher: Kavallerieplatz) zum 50. Mal. Daran wollte die Düsseldorfer Polizei erinnern und plante ein großes Bürger-Fest. Für Samstag, den 1. Oktober 1983, lud sie zu einem „Tag der offenen Tür“ ein. Es gab viele Aktionen und Präsentationen im und vor dem Polizeipräsidium. Der Festtag wurde ein großer Erfolg; ca. 30.000 Besucher - über den Tag verteilt - wurden gezählt. Zu diesem Festtag war eine Festschrift vorbereitet und als Heft 12 der Zeitschrift „Polizei-Strasse-Verkehrsteilnehmer“ von der Druckerei Hornung, Düsseldorf, herausgegeben worden. Sie trug den Titel „Landeshauptstadt Düsseldorf und die Polizei - 50 Jahre Polizeipräsidium - Jürgensplatz“ und sollte in Form einer Chronik einen Rück- und Einblick in die Düsseldorfer Polizeigeschichte geben. Alle Artikel sind von Mitarbeitern der Düsseldorfer Polizei geschrieben und zusammengestellt worden.
Im Jahr 2000 ist diese Chronik von 1983 mit einer zweiten „Chronik Polizei Düsseldorf 1945 - 1953“ erweitert und ergänzt worden. Sie war von einer Projektgruppe Behördengeschichte unter Leitung von Klaus-Fr. Dönecke erarbeitet und im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit sowie als Begleitung einer zugleich gezeigten Ausstellung über diese Zeit im Polizeipräsidium publiziert worden1.
Aus dieser Projektgruppe entstand ein Arbeitskreis „Geschichte des Polizeipräsidiums", der sich auf Dauer der Erarbeitung und Darstellung der Düsseldorfer Polizeigeschichte widmen wollte. Am 13.03.2003 stellte er sich erstmals offiziell vor.
Am Dienstag, am 27. Januar 2004, wurde der Verein „Geschichte am Jürgensplatz" gegründet. Er ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein. Erstes Ziel war es, die Geschichte der Düsseldorfer Polizei für den Zeitraum 01.07.1926 bis 01.10.1953 aufzuarbeiten, im Polizeipräsidium eine ständige Ausstellung zur Behördengeschichte aufzubauen und die Ergebnisse der Forschungen in einem Sammelband zu veröffentlichen. Hierbei sollte auch die Rolle der Polizei und der Opfer im „Dritten Reich" beleuchtet und im Rahmen der politischen Bildung genutzt werden. Dieses erste Ziel ist erreicht mit dem 2007 von Carsten Dams, Klaus Dönecke, Thomas Köhler herausgegebenen Buch: „Dienst am Volk“?. Düsseldorfer Polizei zwischen Demokratie und Diktatur2 (s. u. Veröffentlichungen), der Dauerausstellung „Transparenz und Schatten“ (s.u. unter Download) und der Betreuung und Führung zahlreicher Personen und Gruppen durch diese Ausstellung. Leider ist die Ausstellung wegen der gegenwärtig stattfindenden Bau- und Sanierungsarbeiten eingemottet.
Am 4. Juli 2017 ist der seit Anbeginn 1. Vorsitzende des Vereins, PHK a.D. Klaus-Fr. Dönecke, nie ermüdender Organisator und Motor, plötzlich und unerwartet verstorben. In der Erinnerung an ihn und in seinem Sinne wollen wir die Geschichtsarbeit fortführen.
Wir wollen
die Geschichte der Düsseldorfer Polizei in der Vergangenheit, in der kommunalen Zeit (bis 30.6.1926 und von 1945 bis 30.9.1953) wie auch als staatliche Polizeibehörde ( 01.07.1926 bis 1945 und ab 01.10.1953) ermitteln, aufarbeiten, darstellen und publizieren, aber auch mittels Ausstellungen, Vorträgen, Führungen im Polizeipräsidium im Rahmen der politischen Bildung für Jung und Alt nutzen. Insbesondere die Rolle der Polizei im "3. Reich" soll nicht ausgeblendet bleiben. An Ihre vielen Opfer wollen wir dabei erinnern und ihrer gedenken.
Wir benötigen
die Mithilfe von vielen Menschen, die dazu beitragen, ein wichtiges Stück der Geschichte unserer Stadt Düsseldorf zu erforschen, aufzuarbeiten und zu dokumentieren.
Fotoalben Ihrer Familie können dabei für uns von unschätzbarem Wert sein, wenn sich dort Aufnahmen mit Bezug zur Polizei finden lassen.
Auch im Keller oder auf den Speicher findet sich evtl. noch eine längst vergessene Kiste, ein Umschlag oder ähnliches aus dem Nachlass eines Verwandten, der früher bei der Polizei gewesen ist.
Stellen Sie uns Ihre Fundstücke (vielleicht auch nur leihweise) zur Verfügung, damit wir sie mit in unsere Arbeit einbeziehen können.
Auch vermeintliche ,,Kleinigkeiten" können von großer Bedeutung sein; sie sind Teil eines Ganzen.
Wir suchen
Menschen, die uns bei unserer Geschichtsarbeit unterstützen wollen, natürlich auch Zeitzeugenaussagen und -berichte, Fotomaterial, Zeitungsberichte, Uniformteile sowie andere Exponate und Dokumente zu und aus der Zeit, die wir erforschen wollen .
Alle an der Polizei- „Geschichte am Jürgensplatz“ interessierten Menschen haben die Möglichkeit, als aktives oder passives, doch förderndes Mitglied mitzuarbeiten. Unsere Satzung und Antragsformulare zur Aufnahme finden Sie unten.
Wir sind
- aktive und pensionierte Polizeibeamtinnen und -beamte
- Mitarbeiter/-innen der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf
- Mitarbeiter/-innen der Gedenkstätte „Villa ten Hompel" in Münster
- Mitarbeiter der Forschungsstelle Polizei- und Verwaltungsgeschichte
- Mitarbeiter/-innen der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW (FHöV NRW)
- Düsseldorfer Historiker
- Mitglieder der Düsseldorfer Geschichtswerkstatt
- Bürgerinnen und Bürger
Uns unterstützen
- Wissenschaftler der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf
- das nordrhein-westfälischen Hauptstaatsarchiv in Düsseldorf
- das Stadtarchiv der Landeshauptstadt Düsseldorf
- die Landeszentrale für politische Bildung NRW
Wir haben
- einen interessanten Bestand an Akten, Fachbüchern, anderen Unterlagen und Exponaten im Polizeipräsidium (gegenwärtig in unserer während der Bau- und Sanierungsphase ausgelagerten Geschäftsstelle in der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Paul-Spiegel-Pl. 1)
- viele Dokumente und Zeitzeugeninterviews in den Mahn- und Gedenkstätten
- gute Aktenbestände im Hauptstaatsarchiv und im Stadtarchiv der Landeshauptstadt
Wenn Sie Mitglied im „Geschichte am Jürgensplatz e.V." werden wollen, finden Sie hier unsere Vereinssatzung, einen Mitgliedschaftsantrag und eine Einzugsermächtigung:
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1 Verlag: Anzeigen & Publikationsgesellschaft B. Clüsserath mbH, Pulheim-Brauweiler
2 Erschienen im Forum Polizeigeschichte, der Schriftenreihe der Dokumentations- und Forschungsstelle für Polizei- und Verwaltungsgeschichte der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW, Bd. 1, Frankfurt/M.: Verlag für Polizeiwissenschaft Dr. Clemens Lorei, 2007