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Polizeipräsident
SS-Brigadeführer August Korreng

Nach der Festnahme Korrengs begaben sich Jürgens, Odenthal und Dr. Wiedenhofen zum stellvertretenden Polizeipräsidenten Dr. Dr. Otto Goetsch. In dessen Vorzimmer diktierte zunächst Jürgens den Text für einen Ausweis, der die Inhaber berechtigte, mit den alliierten Truppen über die Übergabe der Stadt Düsseldorf zu verhandeln. Dr. Goetsch änderte diesen Text anschließend noch einmal ab. Danach versah er den Ausweis mit dem Siegel des Polizeipräsidiums. Das Dokument wurde schließlich von Jürgens unterschrieben.

Oberstleutnant Jürgens informierte anschließend die Kommandeure der drei Düsseldorfer Polizeiabschnitte über die Festnahme Korrengs und wies sie an, beim Einmarsch der amerikanischen Truppen die Waffen ruhen zu lassen. Odenthal und Dr. Wiedenhofen fuhren in die Stadt, um die Ablösung für die Wache vor Korrengs Zelle zu organisieren. Nachdem sie mit Kleppe und Weill zum Präsidium zurückgekehrt waren, begaben sich diese beiden Personen in das Gebäude, während Odenthal und Wiedenhofen im Fahrzeug auf Dr. Müller warteten. Als dieser nach einiger Zeit noch nicht zu sehen war, kam ihnen die Situation verdächtig vor. Plötzlich kam Theodor Winkens auf einem Fahrrad vorbeigefahren und rief ihnenzu: "Alles verraten! Jürgens verhaftet! Haut ab!"

Erst später erfuhren Odenthal und Dr. Wiedenhofen, dass die Aktion in der Zeit, in der sie die Ablösung für Dr. Müller organisiert hatten, von einem Mitarbeiter des Polizeipräsidiums verraten worden war. Der Verräter, der die Gauleitung über die Festnahme Korrengs informiert hatte, konnte im Nachhinein nie ermittelt werden. Der Kommandeur der ‚Kampfgruppe Mitte', Oberleutnant d. Sch. Brumshagen, hatte einen Stoßtrupp aus Fallschirmjägern zusammengestellt. Durch diesen Stoßtrupp wurde Korreng aus der Zelle im Polizeigefängnis befreit. Während es Dr. Müller noch gelang, aus dem Polizeipräsidium zu fliehen, wurden Kleppe, Knab, Andresen und Weill festgenommen. Das gleiche Schicksal ereilte kurze Zeit später auch Oberstleutnant Jürgens und Hauptmann Gehrke, die sich noch im Präsidium befanden.

Standgerichte gegen Jürgens und die zivilen Widerstandskämpfer

Noch am gleichen Nachmittag tagten zwei Standgerichte. Von einem, das unter dem Vorsitz von Oberstleutnant der Schutzpolizei Brumshagen im Parkhotel am Hofgarten tagte, wurde Franz Jürgens wegen Kriegsverrats zum Tode verurteilt, Gehrke wurde freigesprochen.